Der fröhliche Umzug am Morgen zog die Zuschauer in den Bann: Ein blauer Himmel, 1800 schmucke Schülerinnen und Schüler, zehn Musikkorps und tausende von Zuschauern am Strassenrand: Das sind die Eckdaten, die den Umzug am Aarauer Maienzug so traumhaft machten.
Hermann Rauber
Es ist immer wieder ein kleines Wunder, wie sich aus dem aufgeregten Gewimmel und dem Durcheinander am Graben der Umzug zum Auftakt des Maienzugs formiert. Auch gestern gelang dieses Kunststück, punkt 8.45 Uhr schickte der Aarauer Polizeichef Daniel Ringier die Kadettenmusik auf die traditionelle Route, die durch die Altstadt, die City und über die Laurenzenvorstadt - mit dem neckischen Kontermarsch - hinunter in den Telliring führt.
Schöner Integrationsfaktor
Die Parade der Aarauer Schuljugend hat in den letzten Jahren ein multikulturelles Gesicht erhalten, das die Stadt bereichert. Der Maienzug als lebendiger Brauch für alle stellt denn auch einen besonders schönen Integrationsfaktor dar. Der Zug mit der fröhlichen Jugend, in der dominierenden Farbe Weiss und mit einer Blumenpracht im Haar und in der Hand, ist und bleibt das Herzstück am schönsten Fest in der Kantonshauptstadt, Wer ihn, vor allem nach einem langen Vorabend, verpasst, ist selber schuld.
Viel Musik aus der Region
Während die Jüngsten aus den Kindergärten noch etwas scheu in die dichten Zuschauerspaliere schauten, gaben sich die Älteren betont cool, schliesslich hat man bereits Erfahrung mit dem Cortège. Neben diesen optischen Reizen sind am Maienzug auch die Musikkorps aus der Stadt und Region ein belebendes Element. Sie sorgen neben den Carillonklängen und den Kirchenglocken Jahr für Jahr für die akustischen Höhepunkte. Zur Hochform lief bei der Musikgesellschaft Küttigen der Mann an den Tschinellen auf, der gehörig ins Schwitzen kam. Der AZ-Preis für die schönsten und flottesten Ehrendamen geht - einmal mehr - an die Suhrer Musig.
Nach einer knappen halben Stunde war das Spektakel bereits vorbei. Und der eine oder die andere im fortgeschrittenen Alter im dichten Zuschauerspalier dürfte eine Träne verdrückt haben, in der Erinnerung an die eigene selige Jugendzeit.