Gute Neuigkeiten von der WSB-Eigentrassierung Suhr–Aarau: Zeitplan und Kosten hat man im Griff.
Toni Widmer
Beim Bau der Eigentrassierung für die Wynen- und Suhrentalbahn (WSB) zwischen Suhr und Aarau läuft - ein Jahr nach dem offiziellen Spatenstich vom 7. Juli 2008 - weiterhin alles nach Plan. Laut Projektleiter Peter Schürmann von der Abteilung Tiefbau im Departement Bau, Verkehr und Umwelt wurde im harten Winter zwar eine kleine Verspätung eingefahren. Dank dem guten Einsatz der Unternehmen ist man wieder auf Kurs. Nach Auskunft von Urs Walker, Projektleiter Infrastruktur bei den SBB, stehen auf der Baustelle täglich zwischen 50 bis 60 Leute im Einsatz. Bei Spezialeinsätzen an Wochenenden oder in der Nacht können es auch mal über 100 Arbeiter sein.
Rollbockanlage abgebrochen
Mitte Juli wurde auf dem Bahnhof Suhr die bisherige Rollbockanlage stillgelegt und inzwischen abgebrochen. Die SBB-Güterwagen, welche für die Meterspur der Wynental- und Suhrentalbahn zu breit sind, werden ab dem Bahnhof Lenzburg auf Tiefladern zu den Kunden im Wynental transportiert. Bereits ab Mitte September soll die neue Rollbockanlage am westlichen Ende des Suhrer Bahnhofes in Betrieb sein. Ab dann können die SBB-Güterwagen wieder auf die WSB-Rollböcke geladen und auf dem Schienenweg transportiert werden.
Extra dafür wird in den nächsten Wochen auch ein provisorischer Anschluss vom WSB-Gleis an der Gränicherstrasse ins Suhrer Bahnhofareal gebaut. Im Bahnhof selber sind die neuen Trassees so weit erstellt, dass mit dem Gleisbau begonnen werden konnte. Bereits ist gestern Mittwoch auch die erste Weiche - der Abzweiger vom Hauptgleis zur neuen Rollbockanlage - verlegt worden.
Begonnen hat der Endspurt am Mittelperron, dem zentralen, von allen Himmelsrichtungen aus mit Unterführungen erschlossenen Passagier-Deck. Hier können gleichzeitig zwei Zugkompositionen der SBB sowie eine der WSB halten. Das Umsteigen zwischen den Linien wird damit wesentlich komfortabler und vor allem schneller. Die Züge der Wynental- und Suhrentalbahn können auch am Aussenperron halten, der südlich angrenzend an die Gleisanlagen erstellt wird. Am bahnhofseitigen Perron halten künftig keine Personenzüge mehr. Er dient ausschliesslich dem Cargo-Verkehr.
Im September beginnt der Gleisbau auf der knapp 4,5 Kilometer langen, neuen «Umfahrung» bis zur Gaisbrücke in Aarau. Er soll noch in diesem Jahr abgeschlossen werden. Im Frühling 2010 muss das neue Gleis dann aber noch gegrampt und gerichtet werden. Nach dem Stand der Dinge kann der geplante Eröffnungstermin eingehalten werden und die WSB Ende November 2010 zwischen Suhr und Aarau definitiv von der Strasse genommen werden. Laut Peter Schürmann hat man aber nicht nur die Termine, sondern auch die Kosten im Griff. Der Voranschlag von rund 93 Mio. Franken könne mit ziemlicher Sicherheit eingehalten werden.