Wenn morgen die A4 Knonauer Amt eröffnet wird, herrscht im Freiamt nicht eitel Freude. Die Befürchtungen, dass die Verkehrsprobleme im oberen Freiamt zunehmen, sind gross.
Eddy Schambron
Kommt es im oberen Freiamt vermehrt zu Staus, weil der Autobahnanschluss A4 Knonauer Amt in Affoltern mehr Verkehr anzieht? Explodieren die Baulandpreise und Mietkosten, weil der Siedlungsdruck aus Zug und Zürich noch grösser wird? «Wir sind mit grossen Problemen konfrontiert, die nicht mehr in den einzelnen Gemeinden, sondern regional gelöst werden müssen», ist Josef Nogara, Präsident des Regionalplanungsverbandes Oberes Freiamt, überzeugt. Die Behauptung des Kantons, der Nord-Süd-Verkehr werde durch den neuen Autobahnanschluss im Bezirk Muri abnehmen, nimmt nicht nur er mit Skepsis auf. Auch der Murianer Gemeindeammann Josef Etterlin hat da seine Vorbehalte. Und Ueli Küng, Ammann im mehrfach vom Verkehr belasteten Aristau, sagt es deutlich: «Ich glaube nicht daran.» Verkehrszählungen sind angeordnet. Sie werden in den nächsten Monaten Klarheit bringen.
Allein gelassen
Im oberen Freiamt fühlt man sich vom Kanton in dieser Situation ziemlich allein gelassen. Gerade in Aristau drückt das Verkehrsproblem besonders: Die Talstrasse, Verbindung nach Muri, ist schwer belastet, die Einlenker bei der «Krone» in Birri und 100 Meter südlich Richtung Ottenbach sind heute schon Flaschenhälse und werden mit der Zunahme des West-Ost-Verkehrs noch wesentlich stärker belastet. Die Umfahrung von Birri, zwar im Richtplan eingetragen, wird im allerbesten Fall frühestens 2014 Realität. Ebenfalls nicht vorbereitet auf mehr Verkehr ist der «Hirschen»-Knoten in Merenschwand, der zusätzliche Autos Richtung Obfelden aufnehmen muss. Einzig Sins erhofft sich eine gewisse Entlastung, indem Automobilisten aus dem luzernischen Seetal in Gisikon auf die Autobahn fahren und nicht mehr durch Sins rollen.
Drei Wegweiser
Bis morgen Freitag, der Eröffnung der A4, sollen vom Kanton in Muri, Birri und Merenschwand grüne Autobahn-Wegweiser ohne nähere Beschriftung montiert sein. Die Frage, ob man sagen könne, die flankierenden Massnahmen des Kantons Aargau beschränkten sich auf die Montage von drei Signalisationstafeln, wollte Repla-Präsident Josef Nogara nicht verneinen.