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Der isländische Vulkan unter dem Gletscher Eyjafjalla stösst weiter riesige Mengen Dampf und Asche aus. Änderungen sind weiterhin nicht in Sicht. Die Swiss verzichtet bis morgen 10 Uhr auf alle Europaflüge ab Zürich und bis Sonntag 17.30 Uhr auf Langstreckenflüge ab Zürich.
Der Schweizer Luftraum bleibt bis mindestens Sonntag um 14 Uhr geschlossen, da sich die Situation aufgrund der stabilen Wetterlage nicht verändert hat. Die Teilchen liegen derzeit auf einer Höhe zwischen 3000 bis 6000 Meter. Darüber kann der Schweizer Luftraum überflogen werden. Die Kleinstteilchen sind von blossem Auge nicht erkennbar.
Der Vulkan spuckt weiter
Vorerst kein Hoffnungsschimmer aus Island für den Flugverkehr in Europa. Meteorologen und Vulkanologen in Reykjavik erklärten am Samstag übereinstimmend, dass der Vulkan unter dem Gletscher Eyjafjalla weiter riesige Mengen Dampf und Asche in die Atmosphäre stößt und Änderungen nicht in Sicht sind. Dies werde «sicher noch Tage, vielleicht aber auch Wochen oder Monate so weitergehen», sagte eine Sprecherin des Meteorologischen Institutes im Rundfunk.
Die Rauchsäule erreiche wie in der letzten Nacht eine Höhe von etwa acht Kilometern, ehe sie sich ausbreitet. Der Wind treibt die für Flugzeuge gefährliche Wolke nach wie vor in südliche Richtung auf den europäischen Kontinent zu.
In der östlichen Umgebung des Vulkans sorgt die massiv niederfallende Asche für immer mehr Dunkelheit auch am Tag.
Die Situation in der Schweiz
Die Swiss-Flieger sind am Boden. Die Hallen des Flughafens fast leer. Dafür sind die Hotels rund um den Flughafen Kloten alle ausgebucht. Und die Mietauto-Vermittlungen machen gute Geschäfte.
Die Fluggesellschaft Swiss führt unabhängig von Behördenentscheiden am Samstag keine Flüge mehr durch. Bis am Sonntag 10 Uhr verzichtet sie auf jegliche Europaflüge ab Zürich und bis Sonntag 17.30 Uhr auf Langstreckenflüge ab Zürich.
Eine ganz neue Erfahrung
Am Samstagnachmittag informierten Meteorologen, Behörden, Fluggesellschaften. Prognosen seien schwierig, da Erfahrungswerte fehlen würden. Eine solche Situation gab es bisher nicht. Die Experten betreten nach dem Ausbruch des Vulkans in Island Neuland.
Es fehlten wissenschaftliche Daten zur idealen Verdünnung einer Vulkanaschewolke - und zwar weltweit, sagte BAZL-Vizedirektor Werner Bösch. Ohne genaue Kriterien seien keine genauen Prognosen für die Luftfahrt möglich.
Dass alle Behörden vor einer neuen, bisher unbekannten Situation stehen, war an der Medienkonferenz in Bern unüberhörbar. «Der Ausbruch des Vulkans auf Island ist ein Ereignis, das in der Neuzeit in Europa noch nie passiert ist», sagte Haefliger von MeteoSchweiz. (sda/skh)