Architekt Ivo Erard präsentiert Hangar
Der «HB Ost» ist kein Bahnhof

Mit sichtlichem Stolz präsentierte Architekt Ivo Erard am Donnerstag auf dem Flughafen Grenchen sein neustes Werk: Ein Hangar, der alle Dimensionen, die man in der Region bisher kannte, in den Schatten stellt. Bauherrin ist die Regionalflugplatz Jura-Grenchen AG zusammen mit Mathys Aviation und Breitling.

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Solothurner Zeitung

Brigit Leuenberger

Über dem Jura türmen sich gespenstisch riesige, dunkle Wolkenberge. Ein dumpfes Donnern kündigt das bevorstehende Gewitter an. Aus 1500 Höhenmetern und in haarsträubendem Tempo nähert sich ein Fallschirmspringer dem Flughafenareal. Kurz bevor er den Boden berührt, zieht er die Leine und landet geschickt und ohne das Gleichgewicht zu verlieren auf seinen Füssen. Die Menschen, die sich dicht an die Hangarwand drängen, klatschen Beifall.

Der rasante Springer hält in seiner Hand ein Kästchen, das er Alfred Lüthi, Verwaltungsratspräsident der Regionalflugplatz Jura-Grenchen AG, übergibt. Ein Knopfdruck genügt und die nagelneuen Hangartüren öffnen sich.

Veränderungen in der Fliegerei

«Dies ist die grösste Investition, die wir je getätigt haben», wandte sich Alfred Lüthi an die Gäste. Die Realisation sei nur dank der Mithilfe von Mathys Aviation und Breitling zu Stande gekommen. Der Verwaltungsratspräsident zeigte auf, dass sich die Fliegerei in wenigen Jahren massiv verändert hat. «Noch 2005 hatten wir in Grenchen kein einziges Geschäftsflugzeug stationiert. Heute sind es 21 an der Zahl.» Von der Grösse des neuen Hangars zeigte sich Lüthi beeindruckt. «Man hätte sich früher nicht vorstellen können, dass es mal möglich sein würde, Rundparkdecks mit einem Durchmesser von 32 Metern zu realisieren. Und hier haben wir nun gleich zwei davon.» Auch der Name für den neuen Hangar gab Alfred Lüthi bekannt. «Er soll HB Ost heissen - H für Hugo Mathys und B für Breitling.»

Ein Hausgeist für den Hangar

«Am Anfang eines solchen Bauprojektes stehen immer eine Idee, ein Bleistift und ein Blatt Papier», erzählte Ivo Erard, während im Hintergrund des Hangars ein beeindruckendes Buffet mit allerlei Köstlichkeiten hergerichtet wurde. Der Moment einer Eröffnung nach der langen und intensiven Arbeitphase sei auch für ihn bewegend. Mit den Angaben diverser Masse zeigte der Grenchner Architekt auf, wie imposant das Bauwerk tatsächlich ist: 40 mal 75 Meter gross misst der Grundriss. 9,50 Meter ist das Gebäude hoch. Ein einziger Träger, der quer zur Halle die Decke stützt, ist 39 Meter lang und wiegt sieben Tonnen schwer.

Ivo Erard schenkte der Bauherrschaft einen «Hausgeist»; ein silbernes Relief, das vo Künstler Marc Reist geschaffen wurde. «Es soll im Hangar einen Platz finden, damit die Geister wirken können.» Stadtpräsident Boris Banga lobte das neue Bauwerk, stellte aber auch klar, das es nicht der erste Hangar ist, den er einweihen darf. «Und ich gebe ihnen hier und heute das Versprechen ab, dass ich in meiner Funktion auch bei einer dritten Hangareröffnung noch dabei sein werde», fügte er an, was für einige Lacher im Publikum sorgte. Boris Banga pries den Regionalflughafen als wichtigen Arbeitgeber und Steuerzahler. «Ausserdem ist er in der Grenchner der Bevölkerung gut akzeptiert und zu jeder Zeit ein äusserst beliebtes Ausflugsziel für Jung und Alt.»