Schrebergärten
Der Frühling bringt Leben in die Aarauer Schrebergärten

Die Pächter des Aarauer Schrebergartens an der Suhre geniessen die ersten schönen Frühlingstage und bereiten die Saison vor. Auch das Zusammenleben unter den verschiedenen Nationen funktioniert gut.

Drucken
Giuseppe Brescancin (links) und Peter Hasler

Giuseppe Brescancin (links) und Peter Hasler

Nadine Böni

Nach dem langen und kalten Winter hält langsam, aber sicher der Frühling Einzug in die Schweiz. Der April markiert den Anfang der Gartensaison - auch bei Peter Hasler. Er geniesst einen der ersten schönen Frühlingstage auf dem Sitzplatz vor seinem Schrebergartenhäuschen im Garten Aarau-Suhrenbrücke an der Suhre in Aarau. Radieschen und Peterli hat Hasler bereits gesät, Kartoffeln und Zwiebeln gesetzt. Im Triebbeet wachsen schon die Salate, in zwei weiteren abgedeckten Beeten sollen in ein paar Wochen die Erdbeeren reifen.

24 Jahre Schrebergarten

Es mache ihm Freude, wenn es im Garten spriesst und blüht, sagt Hasler. «Rentieren tut ein Schrebergarten nicht, aber ich weiss, woher mein Gemüse kommt und kann Biogemüse anbauen», erklärt er seine Überzeugung. Hasler hat einige Erfahrung, was Gemüse und Salat angeht. Schon seit 24 Jahren pachtet er mit seiner Frau einen Platz im Schrebergarten. Die Arbeit im Garten sei dabei klar zwischen ihnen aufgeteilt, schmunzelt der pensionierte Kriminalpolizist. «Ich mache nichts an ihren Blumen, sie nichts an meinem Gemüse.»

Hasler kommt zur Entspannung in seinen Garten im Grünen, wie er sagt, «und anstatt zu Hause vor dem Fernseher zu hocken». Gleich geht es Giuseppe Brescancin (70). Er ist zwar selber nicht Pächter im Garten. Als guter Freund von Hasler geniesst aber auch er die Sonnenstrahlen vor dessen Häuschen. Der Lärm der Baustellen ganz in der Nähe - auf der einen Seite entsteht der Staffeleggzubringer, auf der anderen ein Wohnblock - stört die beiden Rentner nicht. «Ändern können wir nichts daran, und die Bauarbeiten sind bald beendet», sagt Peter Hasler, und Giuseppe Brescancin fügt lachend an: «Ein bisschen Lärm gehört doch zum Leben.»

Ein gestohlener Blumenkohl

Überhaupt können Hasler und Brescancin nicht über Probleme im Schrebergarten klagen. Das Zusammenleben unter den verschiedenen Nationen - im Schrebergarten gibt es Portugiesen, Italiener, Spanier, Kroaten und Schweizer - funktioniere gut. Diebstähle gebe es nur höchst selten, sagt Peter Hasler, «In den 24 Jahren, in denen ich den Garten jetzt habe, kam einmal ein Blumenkohl weg.»

Auf eine ähnlich problem- und stressfreie Zeit im Garten hofft Beat Lauterjung. Der 55-Jährige gehört zu den Neulingen im Schrebergarten. Erst im Oktober vergangenen Jahres hat er sein Gartenhäuschen übernommen. Im Garten an der Suhre fühlt sich Lauterjung bereits wohl: «Der Garten heisst Familiengarten. Das passt perfekt, wir sind wirklich wie eine Familie.»

Mitten im Umbau

Im Moment steckt Lauterjungs Garten noch mitten in der Neuplanung und im Umbau. Erste Projekte sind ein Neuanstrich für das Häuschen und der Bau einer Einfahrt für den Geräteschuppen. Die Verbundsteine dafür liegen schon bereit. Der Schrebergarten ist für Beat Lauterjung ein Ausgleich zum «normalen Leben». Gleichzeitig ist er aber auch fester Bestandteil von Lauterjungs Zukunftsplanung. «Eine Vorbereitung für die Zeit nach meiner Pensionierung», erklärt Lauterjung, «Denn dann will ich schon ein Hobby haben und nicht noch eines suchen müssen.»