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Das Potential an erneuerbarer Energie reicht, um den gesamten Wärmebedarf und 20% des Strombedarfs der Region bis 2050 abzudecken. Die Effizienzpotenziale liegen im Gebäudebereich bei 50% und im Strombereich bei 40%. Das sind Resultate aus der Energiepotenzialstudie EnergieRegion Knonauer Amt.
An der gut besuchten Veranstaltung in Bonstetten wurde auch aufgezeigt, dass rund 75% des Energieverbrauchs von 2007 durch fossile Energieträger, das heisst Erdölbrennstoffe (45%) und Treibstoffe (30%) abgedeckt wurde. Gas spielte erst nach 2007 eine Rolle (aktuell 28 GWh/Jahr, entspricht zirka 2,4% des Gesamtverbrauchs). In der Studie wurden die Treibstoffe, also der Verkehr, nicht vertieft behandelt, da dieser primär Bundesangelegenheit ist und in der Region «nur» durch das private Verhalten (Autos mit geringem Verbrauch) und Massnahmen der Gemeinden im Bereich öffentlicher Verkehr sowie (Verkehrs-) Massnahmen zu beeinflussen ist. Das bedeutet, dass die Erdölbrennstoffe fast zwei Drittel des übrigen Energieverbrauchs ausmachen. Dieser Anteil könnte gemäss Studie durch erneuerbare Energien im Knonauer Amt wettgemacht werden. Das Potential entspricht in etwa dem Verbrauch von 2035. Dank Effizienzpotenzial (energetische Massnahmen an Immobilien) sinkt der Bedarf gegenüber heute, trotz Zunahme an Bauten. Die Studie basiert bei der Entwicklung der Energienachfrage und der Effizienz auf den vom Kanton im Energieplanungsbericht enthaltenen Szenarien «Referenzszenario» (aus heutiger Sicht wahrscheinlichste Entwicklung) und «Energiepolitischer Fortschritt» (Ausschöpfung des Effizienzpotenzials und Potenzials an erneuerbaren Energien). Die hier im Bericht angesprochenen Werte beziehen sich alle auf das «Referenzszenario», die auf das Knonauer Amt, unter Berücksichtigung regionaler Besonderheiten, umgerechnet wurden.
Im Jahr 2050 ein Fünftel des Stromverbrauchs selber produzieren
Beim Strom sagt die Studie Folgendes aus: Das Effizienzpotenzial liegt zwar bei rund 40% (sparsamere Haushaltgeräte usw.), aber die Bevölkerung wächst und der Bedarf an Strom steigt ebenfalls (zum Beispiel mehr Wärmepumpen, mehr elektrische Geräte). Mit einem Potenzial von rund 50 GWh/Jahr kann die Stromproduktion aus erneuerbarer Energie (Sonne, Wasser) rund 20% des künftigen Strombedarfs (2050) abdecken. Heute liegt die Produktion in der Region bei zirka 1,5 GWh/Jahr (davon knapp 1 GWh/Jahr Wasser). Beim Solarstrom fehlen noch die Angaben der Anlagen, die keine Einspeisevergütung erhalten und deshalb nicht auf der EKZ-Statistik erscheinen. Insgesamt zeigt die Studie auf, dass das Knonauer Amt im Bereich Wärme (Heizen, Warmwasser) völlig unabhängig werden und immerhin einen Fünftel des Stromverbrauchs von 2050 selber produzieren kann. Dass damit der CO2-Ausstoss deutlich verringert wird, ist nachvollziehbar.
Gemeinden sollen Beitrag leisten
Nach der Präsentation der Resultate und der Eckwerte einer Strategie aus dem Schlussbericht der Studie sowie möglichen Massnahmen zur Zielerreichung einer möglichst energieautarken Region, wurde die Gelegenheit zur Diskussion und Fragen rege genutzt. Die Anwesenden gaben der Hoffnung Ausdruck, dass jetzt alle Kräfte am Projekt dran bleiben. In den Gesprächen nach der Präsentation wurde mehrfach die Erwartung zum Ausdruck gebracht, dass jetzt wohl auch die Gemeinden ihren Beitrag zu leisten haben, schliesslich würden alle von einer Entwicklung im Sinne der Studie profitieren: Die Bewohner, die Betriebe und nicht zuletzt die Umwelt. Der Studie-Schlussbericht kann auf der Homepage www.EnergieRegion-KnonauerAmt.ch heruntergeladen werden. (pd)