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In ganz Europa laufen zurzeit die Uhren nach. Zumindest jene, die sich nach dem Stromnetz richten. Betroffen sind unter anderem Backofenuhren, Fernsehuhren oder Radiowecker.
Grund dafür ist eine Unterversorgung im europäischen Stromnetz. Normalerweise beträgt die Standardfrequenz im europäischen Netz 50 Hertz, seit Januar ist diese jedoch etwas zu tief. So hat sich ein Defizit von knapp 350 Sekunden ergeben. Wir haben bereits gestern darüber berichtet.
Am Montag war indes noch nicht klar, woher genau das Problem kommt. Der zuständige Verband «ENTSO-E» schrieb lediglich, dass die Unterversorgung an einem Lieferanten liege. Welcher dieser ist, blieb zunächst unklar.
Nun liefert «ENTSO-E» auf ihrer Homepage weitere Erkenntnisse. Von den Verspätungen betroffen, sei das «Continental European Power System (CE)», schreibt der Verband. Dazu gehören 25 Länder.
Verantwortlich für die Unterversorgung sind demnach die Länder Serbien, Mazedonien, Montenegro und vor allem Kosovo und Serbien. Es gebe politischen Streit zwischen den zuständigen Behörden beider Länder, teilt der Netzbetreiberverband mit.
Nun werde alles dafür getan, damit das Defizit so schnell wie möglich behoben werden könne. Eine solche Abweichung habe es noch nie gegeben.
Ein erster Schritt sei es jetzt erst einmal zu verhindern, dass das Defizit nicht grösser werde, schreibt «ENTSO-E». «Wir versuchen das diese Woche zu lösen.» In einem zweiten Schritt geht es darum, das Defizit laufend aufzuholen. Wann das passieren werde, sei noch unklar. Der ganze Prozess könne durchaus einige Wochen dauern.
Ob deine Backofenuhr bald wieder pünktlich ist, ist derweil also alles andere als klar. Das Defizit kannst du auf der Website von Swissgrid live mitverfolgen. (cma