Das Defizit stört Laufen wenig

Gut 400 000 Franken Defizit bringen die Laufner Stadtpräsidentin Brigitte Bos vor der Einwohnerversammlung nicht ins Schwitzen.

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Michael Nittnaus

«Die Ausgabenseite haben wir im Griff», vermeldet Brigitte Bos. Die Laufner Stadtpräsidentin sieht beim Budget-Voranschlag 2010 eher die Schwierigkeit, die Einnahmen zuverlässig zu budgetieren: «Vor allem wissen wir nicht, wie stark sich die Wirtschaftskrise nächstes Jahr auswirkt.» Auch bleibe die Unsicherheit, ob der Kanton wie vorgesehen 2010 die Sekundarschule übernimmt und vor allem, zu welchem Preis.

Kommt es so, wie der Stadtrat es vorsieht, so steht 2010 einem Ertrag von 23,8 Millionen ein Aufwand von 24,2 Millionen Franken gegenüber. Mit 412000 Franken fällt das Defizit um knapp 200000 Franken höher aus als im Voranschlag 2009. Bos wiegelt aber ab: «Unser Budget ist eigentlich ausgeglichen, jedoch mussten wir gerade beim Schwimmbad und dem Areal Nau viel abschreiben, was uns ins Minus drängt.» Der budgetierte Abschreibungswert fällt mit 1,7 Millionen Franken 2010 denn auch um rund 300000 Franken höher aus als im Vorjahr.

Finanzausgleich hilft Laufen

Ebenfalls viel Einfluss auf das Budget hat der ab 2010 geltende, neue Finanzausgleich (NFA). Vergleicht man die NFA-Auswirkungen auf die Stadt, so resultiert nächstes Jahr ein Plus von knapp einer halben Million Franken, während 2009 noch 300000 Franken Minus zu Buche standen. Einem Netto-Ertrag von 1,35 Millionen 2009 stehen 2010 zwar 1,12 Millionen Franken gegenüber, dafür werden die abzutretenden Ergänzungsleistungen fast halbiert (650000 statt 1 Million). «Wir bekommen zwar nichts mehr für die Lehrerbesoldungen, dafür hievt uns der neue Sonderlasten-Zuschuss ins Plus», kommentiert Bos.

Auf Seiten der Steuern und Gebühren ändert sich für den Bezirkshauptort wenig. So verbleibt der Steuerfuss für natürliche Personen auf 59 Prozent der Staatssteuer. Insgesamt erwartet Laufen rund 300000 Franken weniger Steuereinnahmen als beim Voranschlag 2009, was aber immer noch 11,6 Millionen Franken entsprechen würde.

Die Investitionsplanung 2009-14 wird wenig überraschend vom Bau des Primarschulzentrums Serafin Real dominiert. Für 2010 sind dort Investitionen von rund drei Millionen Franken vorgesehen (inklusive Projektierungskredit), was ziemlich genau der Hälfte der Laufner Jahresinvestitionen von sechs Millionen Franken entspricht. Bis 2013 werden die restlichen 15 Millionen Franken für das Schulhaus über die Jahre verteilt. An der Einwohnerversammlung vom Donnerstag erwartet Bos wenig Einsprachen, hofft aber dennoch auf engagierte Diskussionen: «Der Dialog mit der Bevölkerung ist wichtig, schliesslich hat die Anti-Minarett-Initiative gezeigt, dass verborgene Ängste existieren.»