In Flughäfen, Bahnhöfen und Museen gehören Videokameras längst zum gewohnten Bild. Im Kampf gegen Vandalismus und Littering setzen vermehrt auch Gemeinden auf das Mittel der Überwachung. In den Bezirken Bremgarten und Muri ist der Einsatz von Videokameras auf Schulanlagen geplant.
Dino Nodari
Acht Kameras überwachen seit drei Jahren das Schulareal in Zufikon. «Die Überwachung wurde hauptsächlich wegen des Litterings installiert», erklärt Schulleiter Giovanni Soricelli. Die Verschmutzungen hätten von einem Tag auf den anderen aufgehört. «Der Erfolg der Kameras ist also da», ist der Schulleiter überzeugt. Die Kameras sind nicht durchgehend in Betrieb. Die Daten werden sporadisch ausgewertet und wenn es einen Vorfall gebe, sagt Soricelli.
Testbetrieb im Sommer
Auch in Rottenschwil ist der Einsatz von Überwachungsmethoden ein Thema. Bereits in diesem Sommer soll ein Testbetrieb anlaufen, erklärt Gemeindeammann Romuald Brem. Immer wieder halten sich in der Nacht Leute auf dem Schulareal auf, dabei sei es auch schon zu Sprayereien und Sachbeschädigungen gekommen. Damit soll jetzt Schluss sein. Die Gemeinde überlegt sich, auch andere Areale elektronisch zu überwachen. «Die Schule steht dabei aber im Zentrum der Überlegungen», erklärt Romuald Brem.
Zuerst Reglement erstellen
In der Nachbargemeinde Unterlunkhofen ist man bereits einen Schritt weiter. «Wir haben diesen Posten im Budget drin», erklärt Gemeindeammann Martin Vifian. Bereits in diesem Herbst sollen zwei bis drei Kameras das Treiben auf der Schulanlage und bei der Mehrzweckhalle überwachen. «Zuerst müssen wir aber noch ein Reglement erstellen», sagt der Gemeindeammann. Auch in Unterlunkhofen soll die Videoüberwachung installiert werden, um Vandalenakte zu verhindern. Es gehe vor allem um massive Verunreinigungen und zerschlagene Biergläser. Die aufgenommenen Bilder sollen aber nur angeschaut werden, wenn tatsächlich etwas passiert sei, verspricht Vifian.
Zurück auf Feld eins ist man in Aristau. Im Gemeinderat sei man sich nicht mehr sicher, ob Videokameras installiert werden sollen. «Der Datenschutz ist heute eher ein Täterschutz», sagt Gemeindeammann Ueli Küng. Jeder Standort bedürfe eines neuen Gesuches und die Beantwortung lasse jeweils sehr lange auf sich warten. Über Ostern wurde versucht, in die Schule Aristau einzubrechen. Dabei entstand ein Sachschaden von bis zu 12 000 Franken. Seither kontrollieren die Repol, die Hauswarte und der Gemeinderat regelmässig. «Wenn sich die Situation so beruhigt, stehen die Kameras vorderhand nicht mehr zur Debatte», sagt Küng.
Bewilligungspflicht
Schulen, die ihre Areale mit einer Videokamera überwachen wollen, müssen dafür beim Kanton eine Bewilligung einholen. Weil sich die Anfragen in letzter Zeit gehäuft haben, hat die kantonale Datenschützerin ein Musterreglement erstellen lassen. Dies soll den Gemeinden die Arbeit und den Umgang mit der Videoüberwachung von Schulanlagen erleichtern. Das Reglement und das dazugehörige Merkblatt sind derzeit noch in Arbeit, werden aber bald publiziert.