Parallel zur Erneuerung der Heizanlagen am Kronenplatz in Affoltern plant die HEA Holzenergie AG die Gewinnung von Strom. Das Projekt liegt derzeit beim wahrscheinlichen Partner EKZ und soll 2011/12 realisiert werden.
«Die Stromgewinnung wäre ein interessanter Beitrag zur Optimierung unseres Netzes», sagte Dr. Jürg Suter, HEA-Verwaltungsratspräsident am Rande der Generalversammlung vom Mittwoch in Affoltern. Seit 2007 wurde ein Vorprojekt zweimal überarbeitet. Laut einer Machbarkeitsprüfung macht Stromgewinnung aus Holzenergie Sinn, erfordert aber gewisse Konzeptanpassungen. Ein weiterer Punkt, der für die Realisierung dieses Projekts spricht: Im Rahmen einer Verordnung zum neuen Energiegesetz wurde eine kostendeckende Einspeisevergütung (KEV) für Elektrizität festgelegt. Dies ergäbe im Falle von Affoltern eine Einspeisevergütung von zirka 23,4 Rappen pro kWh, einschliesslich eines sogenannten Waldbonus.
Die Elektrizitätswerke des Kantons Zürich (EKZ) sind interessiert an einer Zusammenarbeit mit der HEA Holzenergie AG. Sie finanzieren das Projekt zur Stromgewinnung und prüfen es derzeit. «Wir handeln nun die definitiven Bedingungen aus», so Jürg Suter.
Die HEA beschränkt sich dabei auf die Produktion von Holzwärme und auf die Betreuung der Anlage. Finanzierung, technisches Risiko und Verkauf des Stroms liegen in den Händen der EKZ. Das Vorhaben bedarf noch einer formellen Zustimmung des Kantons. Dort ist laut Suter jedoch kein Widerstand zu erwarten. Jetzt erfolgt die Eingabe des Bauprojekts für einen Vorentscheid der Gemeinde, die das Land für die Erweiterung der Anlagen (zum ehemaligen Brauerei-Depot) im Baurecht zur Verfügung stellt.
«Die zusätzlichen Einnahmen aus der Wärmeproduktion für die Stromherstellung wären für die HEA willkommen», hält der VR-Präsident weiter fest. Und er sagt auch: «Strom aus Holz - das wäre für die EKZ auch eine Abrundung ihres Portfolios». Solche Anlagen gibt es nur wenige in der Schweiz; derzeit ist im Kanton Thurgau eine im Bau. Verbreiteter ist die Stromgewinnung aus Holz in Deutschland, Österreich und Italien, namentlich im Südtirol.
Erneuerung der Anlagen und Reduktion der geplanten Kapazitäten
Die Realisierung des Stromgewinnungsprojekts geht einher mit der Erneuerung der Heizanlagen am Kronenplatz. Die HEA Holzenergie AG rechnet hier mit Kosten von rund 7 Mio. Franken. Laut Jürg Suter erfolgt die Finanzierung dieser Erneuerung zu 60 bis 70 Prozent mit eigenen Mitteln. Ausserdem ist eine Reduktion der geplanten Kapazitäten vorgesehen. Die ursprünglich geplante Verdoppelung dieser Kapazität ist aus heutiger Sicht des Verwaltungsrates aus verschiedenen Gründen unrealistisch.