Unterschiedliche Auffassungen über den Kindergartenbetrieb mögen mitspielen. Dennoch: Eltern kritisieren versäumte Termine, falsche Angaben und andere Unzulänglichkeiten im Kindergarten Halde. Laut Schulleitung funktioniere der Betrieb aber gut.
Roman Huber
Der plötzliche Abgang der zweiten Halde-Kindergärtnerin Evelyn Häner per Ende Jahr hat das Fass zum Überlaufen gebracht. Eltern von Kindergärtlern des Kindergartens sind an die Schulleitung gelangt und haben auf «chaotische Verhältnisse» aufmerksam gemacht.
Kein Verlass möglich
Die Eltern bedauern Häners Weggang, denn auf sie sei Verlass gewesen. Anders bei ihrer Kollegin. Es wurden Elterngespräche versäumt, oder die Kindergärtler hätten um 8 Uhr zur Auffangzeit vor verschlossener Tür gestanden. Telefonlisten und Terminpläne seien fehlerhaft gewesen und Eltern hätten Anlässe verpasst. Einschulungsgespräche wären seit langem angesagt, geschehen sei noch nichts. Die Kindergärtnerin finde stets Ausflüchte und zeige sich wenig einsichtig, obschon einige Eltern mehrfach bei ihr vorgesprochen hätten. Sie stossen sich auch daran, dass die Kindergärtnerin oft vor dem Kindergartengebäude beim Rauchen anzutreffen sei.
Man habe deswegen schon früher bei der Schulleitung vorgesprochen, erklären Eltern, die bereits vor drei Jahren ein Kind in den Kindergarten Halde geschickt hätten. Doch es habe sich nichts geändert.
Schulleitung ist überrascht
Guido Arnet, Schulleiter für den Schulkreis Tannegg, ist erstaunt, dass man damit an die AZ gelangt ist. «Wir nehmen die Sorgen der Eltern ernst», erklärt er, stellt sich aber klar hinter die Mitarbeiterin. «Ich kann diese Vorwürfe in keiner Weise bestätigen», so Arnet. Im Gegenteil: Man sei sich bewusst, dass über die Führung eines Kindergartens die Meinungen unterschiedlich sein können, und ist überzeugt, dass darin ein Problem liegen könne. Frühere Reklamationen seitens Eltern würden der Schulleitung nicht vorliegen, sagt Arnet. Eine anonyme Elternbefragung von 2008 gebe keinerlei Hinweise auf irgendwelche Mängel, heisst es bei der Schulleitung. Auch würden aus der jüngst durchgeführten externen Schulevaluation bzw. der Elternbefragung keinerlei Anhaltspunkte dazu vorliegen. Er sei über den Zeitpunkt erstaunt, so Arnet, weil mit Häners Nachfolgerin die Führung im Kindergarten Halde gewechselt habe und dort alles zum Besten stehe. Die angeschuldigte Kindergärtnerin, die als kompetent und auch als freundlich gelte, habe nun eine Weiterbildung im heilpädagogischen Bereich angetreten, führt Arnet aus.
Der Kündigungstermin von Evelyn Häner per Ende Jahr war allerdings unüblich. Sie habe es nicht mehr ausgehalten, sagt sie und bestätigt die von Eltern aufgeführten Kritikpunkte. Häner versteht nicht, dass das im Schulhausteam längst bekannt gewesen sei und niemand etwas unternommen habe.