Den Freiämter Gemeinden geht das Salz aus. Gesalzen wird nur noch, wo es am nötigsten ist. Im Freiämter Kreisspital in Muri ist man sich Knochenbrüche im Winter gewohnt.
Dino Nodari
Die spiegelglatten Strassen und die verschneiten Trottoirs sind tückisch. Der kälteste Januar seit vielen Jahren führt zu vielen Unfällen. Nicht selten kommt es dabei zu Prellungen oder sogar Knochenbrüchen. «Solche Strassenverhältnisse wie jetzt spüren wir immer», erklärt der Murianer Spitaldirektor Marco Beng. «Es kommt öfter vor, dass Leute hinfallen.» In den letzten Tagen seien einige Leute gestürzt und hätten sich daraufhin in Behandlung begeben. Dabei handle es sich zu einem grossen Teil um Knochenbrüche an Armen, Schultern und Beinen. Allerdings sei dies in jedem Winter so. Im Vergleich zu den Vorjahren habe sich die Anzahl der Behandlung von Knochenbrüchen nicht markant verändert. Gerade ältere Personen seien in ihrer Bewegungsfreiheit und Sicherheit beim Gehen eingeschränkter als jüngere Menschen. «Deshalb brechen sie sich auch schneller etwas», so Beng.
Einschneidendes Erlebnis
«Ein Sturz ist schnell passiert», weiss auch Stefan Gerschwiler. Der Leiter des Altersheims Solino in Boswil erklärt, dass die Bewohnerinnen und Bewohner schon nach draussen dürfen, die Altersheimleitung jedoch davon abrät. Im Moment sei der Drang der Bewohnerinnen und Bewohner, sich zu bewegen, allerdings nicht sehr gross. Gerade für ältere Personen sei ein Knochenbruch ein sehr einschneidendes Erlebnis, weiss Thomas Wernli. Der Murianer Pflegi-Direktor sagt, dass es für die Bewohner ein Problem sei, wenn der Lebensbereich eingeschränkt werde. Rund um das Gebäude der Murianer Pflegi räumt die eigene Equipe den Schnee weg. Es werde darauf geachtet, dass das Gebiet um das Haus herum gut begehbar sei, sodass die Bewohnerinnen und Bewohner sich trotzdem draussen aufhalten können. Bis jetzt habe es in diesem Winter weder in Muri noch in Boswil Unfälle wegen Glatteis gegeben, meinen die beiden Heimleiter.
Reduzierter Winterdienst
Immer wieder Schneefall und eisige Temperaturen. Der Winter hat die Schweiz derzeit fest im Griff und eine Wetterbesserung ist in den nächsten Tagen nicht in Sicht. Trotz diesen schlechten Prognosen verzichten im Freiamt mehrere Gemeinden darauf, Trottoirs und Nebenstrassen zu salzen. Dies, weil nicht mehr genügend Streusalz vorhanden ist. Bisher haben die Gemeinden Wohlen, Muri, Villmergen und Rudolfstetten-Friedlisberg angekündigt, dass sie den Winterdienst reduzieren werden. Nur noch die wichtigsten Fusswege, Strassenabschnitte und Strecken mit entsprechender Steigung werden gesalzen. Der Schnee wird allerdings weiterhin mechanisch geräumt.