Aarau wird zur «Swiss City»

Aarau hat es geschafft: Ab dem 1. Januar 2010 zählt die Kantonshauptstadt zum erlauchten Kreis der «Swiss Cities», für den Verein Aarau Standortmarketing ein wichtiger Schritt.

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Aargauer Zeitung

Hermann Rauber

Zu den Zielen des Vereins Aarau Standortmarketing zählen unter anderem die Promotion von Kongressen oder Seminarveranstaltungen in Aarau und die Förderung der Bereiche Tourismus und Freizeit. Auf dieser Schiene kann man erste Erfolge verbuchen. «Wir haben den Sprung in die Nationalliga A geschafft», erklärt Geschäftsführer Markus Schenk, Aarau wird ab Neujahr zur «Swiss City», auch wenn es sich vorderhand «nur» um eine so genannte C-Partnerschaft handelt. Beim Aufnahmeverfahren waren verschiedene Kriterien zu erfüllen, unter anderem der Beweis, über einen historischen Stadtkern zu verfügen. Gefragt wurde auch nach dem Hotelangebot in der Stadt und Region sowie nach einer umfassenden Homepage, die auch in englischer Sprache verfügbar sein muss.

Die Qualitätsmarke «Swiss City» gilt im Moment für 28 Städte, angeführt von den grossen Tourismus- und Kongressmagneten. Diese bilden einen eigenen Verein, vermarkten sich aber unter dem Dach von Schweiz Tourismus. Aarau schliesst damit vom Label her zur Schwesterstadt Baden auf, während etwa Olten noch nicht als «Swiss City» firmieren darf.

Internationales Echo erwartet

Für Hanspeter Hilfiker, Präsident des Vereins Standortmarketing, ist damit gesichert, dass Aarau in der Broschüre «Schweizer Städte» auftaucht und sich hier dreifach präsentieren kann. Man wird die Chance, auf internationales Echo zu stossen - mit Beiträgen zum Brauchtum (Maienzug und Bachfischet), mit einer virtuellen Stadtführung und mit dem Aargauer Kunsthaus -, nutzen.

Natürlich hätte man gerne auch auf den touristisch besonders attraktiven Rüeblimärt verwiesen, wartet aber ab, ob der Anlass 2010 überhaupt noch in Aarau stattfinden wird. Beim Verein Aarau Standortmarketing ist man der dezidierten Meinung, dass dieser Brauch unbedingt gehalten werden muss und zu diesem Zweck das Foyer des Kultur- und Kongresshauses zur Verfügung zu stellen ist. Der Stadtrat lehnt diese Bewilligung weiterhin ab. Für Hanspeter Hilfiker ein Grund, «das bisherige Nutzerverhältnis zwischen Kultur und Kommerz zu kippen». In diesem Punkt fühlt man sich durch ähnliche Stellungnahmen der Trägervereine (Zentrum und Gewerbeverband) bestätigt.

600 Kongressmappen verteilt

Unabhängig von der Qualifikation einer «Swiss City» hat sich die Vermarktung von Stadt und Region Aarau gut entwickelt. In den letzten Wochen sind bereits 600 Kongressmappen, eine Innovation des Vereins Standortmarketing, abgegeben worden. «Wir wollen unser Angebot sachte, aber kontinuierlich aufbauen», erklärt Markus Schenk. Dazu gehört das Angebot von Pauschalarrangements ebenso wie das Schnüren von ganzen Besuchspaketen. Als Mittel steht ein «Kongressbüro», das noch in Entwicklung ist, im Vordergrund. Zurückgreifen kann man auch auf einen Hotelprospekt, der vom Verkehrsverein Stadt und Region Aarau bearbeitet wird. Die Einwohnergemeinde lanciert zudem einen neuen Stadtprospekt sowie einen Kultur- und Freizeitführer, während der Verein Aarau Aktiv für einen weitere Auflage des Vademecums «Ausgang Aarau» besorgt ist.