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85 Tonnen Material verbaut

Mit rund 50 000 Besuchern ist der Huttwiler Wiehnachtsmärit ein Grossanlass, für den Aufbau bleibt aber wenig Zeit. Dem entsprechend müssen auch die Vorbereitungen wie am Schnürchen laufen.

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Solothurner Zeitung

Natalie Brügger

Es ist Dienstag Mittag, 13.30 Uhr. Bereits liegen die Bodenplatten der kleinen Häuschen in Reih und Glied auf den Trottoirs und rund um den Brunnenplatz. Mit Keilen werden diese geschiftet und mit der Wasserwaage soweit als möglich ins Blei gebracht. Daneben sind in sauberen Beigen Seiten- und Dachwände gestapelt. Immer noch wird in Anhängerzügen Material herbeigeschafft, welches per Gabelstapler dann auf die wenigen noch freien Plätze verteilt wird. Aus 85 Tonnen Material sollen bis zum Abend 87 kleine und fünf grosse Häuser entstehen. Material, welches unter dem Jahr in einer 200 Quadratmeter grossen Lagerhalle untergebracht sind.

Eingespieltes Team

Rund 30 Helfer werden von Pro-Regio-Bauchef Christoph Tobler über die anstehenden Arbeiten informiert. Viele von ihnen sind bereits seit Jahren beim Aufbau dabei und wissen, wie der Hase läuft. «Es ist, als ob man ein Puzzle zusammenstellt», so einer der Anwesenden. In Teams von vier bis sechs Helfern werden nun in Windeseile die Bodenplatten mit den Seitenwänden und den beiden Dachplatten verbunden. Abends folgt ein weiterer Helfertrupp mit rund 25 Personen, welcher den Aufbau beendet.

Dieses Jahr gehört dazu auch eine neue Bühne. Beim alten Modell passte das Pultdach nicht zum Gesamtbild. «Alle Häuschen haben Satteldächer, wir haben uns daher entschieden, die grosse Bühne entsprechend anzupassen», erklärt Walter Rohrbach, Geschäftsführer von Pro Regio Huttwil. Helfer für die Vorbereitungsaufgaben müssen nicht jedes Jahr neu gesucht werden. «Zum Aufbau sind alle Teilnehmer des Märits aufgeboten», erklärt Rohrbach. Wer sich nicht am Aufbau beteilige, zahle eine Gebühr von hundert Franken.

Obwohl vieles bereits automatisch abläuft, besteht für die Mitglieder von Pro Regio Huttwil kein Grund zur Langeweile. «Es gibt jedes Jahr kleine Änderungen. Diesmal sind dies neben der neuen Bühne der Aufstellplan und Veränderungen im Eingangsbereich», sagt Rohrbach. Man versuche der Kritik, es sei jedes Jahr dasselbe, zuvor zu kommen. Das, ohne die Teilnehmer vor den Kopf zu stosse, welche sich an «ihren» Stammplatz gewöhnt hätten. «Sanfte Renovation» heisst also die Devise.

Erfolgreicher Spagat

Dass der Huttwiler Wiehnachtsmärit so beliebt ist, liegt auch an dessen besinnlicher Note, ist Rohrbach überzeugt. Der Spagat zwischen Besinnlichkeit und Kommerz sei möglich. Ein Weihnachtsmarkt soll Platz für eigene Sorgen und Gedanken bieten, die man an einem ruhigen Ort ausformulieren könne. So zum Beispiel in der Krippe, welche fester Bestandteil des Märits ist. «Wir versuchen, den Besuchern zwei, drei gute Gedanken mit auf den Weg zu geben.»

Der Huttwiler Wiehnachtsmärit ist von heute bis und mit Sonntag zu folgenden Zeiten geöffnet: Mittwoch von 17 bis 22 Uhr; Donnerstag und Freitag von 13 bis 22 Uhr; Samstag von 10 bis 22 Uhr; Sonntag von 10 bis 18 Uhr.