Das Mehrzweckgebäude Litzi in Balsthal, wo die Feuerwehr zu hause ist, ist nicht mehr auf dem neuesten Stand: Der Betrieb und die Platzverhältnisse für die Feuerwehr sollen verbessert, das Gebäude selbst muss saniert werden. Das kostet laut einer Studie 2,9 Mio. Franken.
Peter Wetzel
Feuerwehrkommandant Urs Meier sowie Hauptmann und Gemeinderat Thomas Fluri führten den Balsthaler Gemeinderat anlässlich der letzten Ratssitzung durch die Anlagen des Mehrzweckgebäudes Litzi. Das im Jahr 1972 errichtete Gebäude dient der Stützpunktfeuerwehr Balsthal als Magazin. Bei der Führung waren immer wieder die Begriffe «zu eng», «zu kalt», oder sogar «zu warm» hörbar.
Der Kanton Solothurn kaufte die Liegenschaft «Chluser Konsum», in dem der Dennerladen untergebracht ist, im 2007, um den Bau des Busbahnhofes Thalbrücke so rasch als möglich voranzutreiben. Ende Mai 2007 nahm der Rat zustimmend Kenntnis vom Projekt und beschloss zugleich, mit dem Kanton Kaufsverhandlungen aufzunehmen. Ende August 2009 bestätigte dann der Gemeinderat diesen Beschluss und bewilligte auf der südlich angrenzenden gemeindeeigenen Parzelle den Bau von Parkplätzen für die Dennerfiliale. Der Kaufpreis für die Liegenschaft mit Ladengeschäft und den dazugehörigen vier Wohnungen beträgt 450 000 Franken. Die Gemeinde muss aber lediglich einen Nachtragskredit von 166 000 Franken zulasten der Rechnung 2009 sprechen, weil der Kanton auf den bereits bezahlten Gemeindeanteil von 142 000 Franken an den Busbahnhof verzichtet. Zudem ist im Budget 2009 ein Kaufsanteil von 142 000 Franken enthalten, wurde aber bisher noch nicht in Rechnung gestellt. Der Finanzierungsbedarf beträgt somit noch 308 000 Franken. Der Rat erachtet das Angebot des Kantons als sehr fair und im Hinblick auf die Mietzinseinnahmen sogar als lukrativ. Laut Bauverwalter Anton Wüthrich befindet sich das Gebäude in einem guten Zustand. Als weiterer Kaufgrund wurde die Erhaltung einer der letzten Quartierläden angeführt. Ferner kann die Gemeinde die Wohnungen bei Bedarf selbst nutzen. (pwb)
Genau aus diesen Gründen wurde eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, um die betrieblichen Verhältnisse für die Feuerwehr zu verbessern sowie bessere Platzverhältnisse, um alle Fahrzeuge und Gerätschaften an bei der «Litzi» unterbringen zu können. Heute benutzt die Feuerwehr die alte «Litzi» sowie das alte Spritzenhaus in der Klus zusätzlich als Nebenmagazine für Gerätschaften und Fahrzeuge. Auch die Untersuchung der Haustechnik und die Sanierung der Gebäudehülle waren wichtige Bestandteile dieser Studie.
Architekt Martin Frei erläuterte dem Rat die wesentlichsten Elemente des Projektes. Es dränge sich eine Neuorganisation im Unter-, Erd- und Obergeschoss auf. Geplant sei auch eine neue Liftanlage an der Ostfassade. Eine vollständig neue Haustechnik, der Ersatz von Toren, Türen und Fenstern sowie die Dämmung der beheizten Geschosse seien unumgänglich. Dazu komme noch eine Fassade- und Innenrenovation.
Kein Neubau auf grüner Wiese
Die Gesamtkosten dieses Bauvorhabens betragen 2,9 Mio. Franken. Natürlich tauchte auch die Frage auf, ob man nicht gescheiter einen Neubau auf grüner Wiese prüfen sollte. Dazu Urs Meier und Thomas Fluri: «Wir sind gern im Dorf bei den Leuten, damit sie uns bei der Arbeit zusehen können. Dazu sind wir bereit, gewisse Abstriche bezüglich Ablauf und Platzverhältnisse in Kauf zu nehmen.» Martin Frei wies noch einmal darauf hin, dass sich eine energetische Sanierung des Gebäudes so oder so aufdränge und somit Kosten verursache. Der Gemeinderat wird sich in kommender Zeit damit befassen, wie strategisch weitergearbeitet werden soll. Claudio Favaro als Ressortleiter Hochbau wurde die Führung dieses Projektes übertragen.
Konzentration auf zwei Schulhäuser
Das Budget 2010 wurde zuhanden der Gemeindeversammlung vom 14. Dezember genehmigt. In der Laufenden Rechnung ist mit einem Aufwandüberschuss von 1,124 Mio. Franken zu rechnen. Die Nettoinvestitionen betragen 7,28 Mio. Franken. Darin eingeschlossen sind die Sanierung des Schwimmbades Moos für 4,6 Mio. Franken. Mit dabei ist auch die Sanierung des Bezirks- und Rainfelschulhaus für 530 000 Franken. Die Oberstufenreform fordert vor allem in Balsthal ein näheres Zusammenrücken der verschiedenen Schultypen. Dazu wird in Balsthal mehr Raum benötigt, weil die Kreisschule bald an zwei Standorten im Thal - neben Balsthal noch Matzendorf - zusammengefasst wird.
Daher wird die Konzentration der Kreisschule auf das Bezirksschulhaus und das Rainfeldschulhaus als so genannte Campus-Lösung ins Auge gefasst. Dafür sind beträchtliche bauliche Anpassungen nötig. Bei den Einnahmen in der Investitionsrechnung ist zudem der geplante Verkauf des Grundstückes Kirchmatt mit 850 000 Franken verbucht. Am Steuersatz von 117 Prozent für natürliche und 115 Prozent für juristische Personen will man nicht rütteln. Und: Die Gemeindeangestellten erhalten auf den 1. Januar 2010 einen Teuerungsausgleich von einem Prozent.
Kirchmatt-Grundstück verkaufen
Für die Überbauung des Gebietes Kirchmatt nördlich der katholischen Kirche besteht ein neues Überbauungskonzept mit dazugehörigem Erschliessungs- und Gestaltungsplan. Das gemeindeeigene Baugebiet soll damit nach Absicht des Gemeinderates mittels einer Umzonung so rasch als möglich überbaubar gemacht und einem seriösen Investor verkauft werden. Der Rat stimmte einer Umzonung dieses Grundstückes von der Zone für öffentliche Bauten in die Wohnzone 2a zu und genehmigte den entsprechenden Teilzonenplan. Ebenfalls genehmigt wurden Erschliessungs- und Gestaltungsplan mit den dazugehörigen Sonderbauvorschriften. Alle Pläne werden nun dem Kanton zur Vorprüfung eingereicht.