Vermischtes
Schweizer Bevölkerung hat während der Krise hohes Vertrauen ins BAG

Die Forschungsstelle Sotomo hat 2000 Personen zur Kampagne und den Massnahmen des Bundesamts für Gesundheit (BAG) befragt. Das Resultat: Die Informationen des BAG kommen flächendeckend an – und das Vertrauen in die Behörde ist hoch.

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92 Prozent der befragten Personen haben die Kampagne des BAG in den letzten Tagen und Wochen wahrgenommen.

92 Prozent der befragten Personen haben die Kampagne des BAG in den letzten Tagen und Wochen wahrgenommen.

Keystone

(gb.) Seit die Coronapandemie in der Schweiz ausgebrochen ist, führt das BAG eine intensive Informationskampagne. Und diese kommt beim Publikum auch an, wie die am Montag veröffentlichte Umfrage zeigt. 92 Prozent der Befragten gaben an, die Kampagne wahrgenommen zu haben. Noch mehr (98 Prozent) gaben an, dass ihnen die Massnahme des Händewaschens bekannt sei.

Dass die Inhalte der Kampagne sogar noch breiter bekannt sind als die Kampagne selbst, führt Sotomo auf die Medien aber auch auf Personen aus dem Umfeld zurück, welche die Informationen und Empfehlungen des BAG weiterverbreiten würden. So dient das öffentlich-rechtliche Radio und Fernsehen 82 Prozent der Befragten als hauptsächliches Medium in dieser Krise.

Am Arbeitsplatz scheint Abstandhalten schwierig

Die Massnahmen des Bundes werden nicht nur wahrgenommen, sondern offenbar auch mehrheitlich umgesetzt. 60 Prozent gaben an, dass sie ausserhalb des Hauses nie länger als 15 Minuten und näher als 2 Meter mit anderen Menschen in Kontakt kämen. Bei 22 Prozent sei dies einmal täglich der Fall, bei 15 Prozent mehrmals täglich. Die meisten dieser Kontakte ausserhalb des Hauses finden laut Umfrage am Arbeitsplatz statt. Dort wird laut 38 Prozent der Befragten die Abstandsregel nicht immer eingehalten.

Beim Credo, nahe Kontakte ausser Haus zu meiden, ergeben sich leichte Unterschiede zwischen den verschiedenen Bevölkerungsgruppen. Die über 65-Jährigen befolgen die Regel zu 73 Prozent. Die Jüngeren sowie die Vorerkrankten gleichermassen zu 60 Prozent. Dass Menschen mit Vorerkrankung sich nicht mehr schützen als die gesunden, jüngeren Personen führt Sotomo darauf zurück, dass diese ihr eigenes erhöhtes Risiko möglicherweise verdrängen würden. Denn auch bei der Wissensfrage, welche Faktoren ein erhöhtes Risiko mit sich bringen, wussten jene mit Vorerkrankungen weniger gut Bescheid als gesunde Befragte.

Printmedien schneiden schlecht ab

Interessant ist in der Studie auch die Frage nach dem Vertrauen in die involvierten Institutionen. Auf einer Skala von 1 bis 10 stuften die Befragten ihr Vertrauen ins BAG mit 8,9 ein. Von allen dreizehn abgefragten Institutionen und Personengruppen erreichte das BAG damit den höchsten Wert. Ebenfalls hohe Werte erzielte das medizinische Personal (8,7) sowie der Bundesrat (8,35). In der aktuellen Krise wird dem öffentlich-rechtlichen Radio und Fernsehen mehr vertraut als den Printmedien. Erstere weisen einen Wert von 8,24 auf, letztere einen Wert von 6,6.

Insgesamt kommt die Studie zum Schluss, dass das Vertrauen ins BAG ausserordentlich hoch ist und eine massive Einschränkung des öffentlichen Lebens durch die Reduktion von sozialen Kontakten erfolgt sei. Bemerkenswert ist dies umso mehr, als dass die Befragung vom 19. bis 23. März – also noch vor der Verbreitung des Bleiben-Sie-Zuhause-Gebots – durchgeführt wurde.