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Stellen Sie sich vor, Ihre Jobbeschreibung wäre: Kaffeerührer. Nicht gerade erquickend. So muss es wohl auch diesem Mitarbeiter des Pay-TV-Senders Sky gegangen sein, als sich Moderator Patrick Wasserziehr im Fernsehstudio seinen Kaffe umrühren lässt. Dafür erntet dieser Spott – wird aber auch verteidigt.
Dieses Video geht im Internet derzeit viral – und es zeigt eine surreale Szene. «Kannst du einmal umrühren bitte? Das ist toll, danke. Einfach umrühren», sagt der Sky-Moderator Patrick Wasserziehr in überaus ruhigem Ton – als wäre es eine Selbstverständlichkeit.
Ebenso reagiert der Mitarbeiter im Fernsehstudio. Während der Moderator seine Blätter sortiert, rührt er daneben stehend seelenruhig und äusserst sorgfältig den Kaffee um. «Das ist schon super, danke», sagt der Moderator danach, nimmt einen Schluck und bereitet sich für den Sendungsstart vor.
Auf den aussenstehenden Betrachter wirkt diese offenbar schon etwas ältere Szenerie überaus surreal. Unweigerlich denkt man: «Was hat der denn für einen Scheiss-Job?» oder «Total überheblich, dieses Stargehabe des Moderators».
Ich denke ich habe meine Bestimmung gefunden: Ich werde Kafferumrührer bei Sky. #Wasserziehr #Sky
— Gareth (@ravensgareth) 10. Mai 2017
Und so erntet Moderator Patrick Wasserziehr auf den Sozialen Medien auch einiges an Kritik und Häme – unter #Wasserzieher findet sich auf Twitter sogar Spott von Berufskollegen:
Nachdem sich Sky-Moderator #Wasserziehr den Kaffee umrühren lässt, wollen unsere Moderatoren diesen Service auch #NurdasBeste #ATVaktuell pic.twitter.com/yGM1Dl4d4S
— ATV (@ATV) 11. Mai 2017
Rührende Szene im #phoenix Studio! #wasserziehr @phoenix_de pic.twitter.com/UeqWMCzXlr
— Michael Kolz (@Micha_Kolz) 10. Mai 2017
Manche User warteten gar mit witzig-kreativer Kritik auf:
Als berühmter Sportjournalist machst du doch nix mehr selber ... #Wasserziehr #sky90 pic.twitter.com/H4a9Bawjno
— Oli Hilbring (@OlisCartoons) 10. Mai 2017
Weil ich mich so beim #Wasserziehr
— Paul Pasuffke (@Lassitudor) 10. Mai 2017
Lass ich den Kaffee rühren mir.
Und andere hoffen daraus etwas zu lernen:
Die Causa #Wasserziehr zeigt mir nur eins: ich muss noch viel über die Kunst des Delegierens lernen.
— Alexander Mühl (@amuehl) 10. Mai 2017
Die Reaktionen im Netz nimmt Patrick Wasserziehr mit Humor, wie er «Spiegel Online» mitteilt: «Immerhin habe ich den Kaffee selbst getrunken.» Er befinde sich vor einer Live-Sendung wohl wie in einem Tunnel, erklärt der 51-Jährige. Das wirkte aber in der Tat komisch – ab sofort trinke er seinen Kaffee nur noch schwarz.
Aus der Branche selbst gab es aber nicht nur Spott, sondern auch Rückendeckung. «Spiegel Online» zitiert einen Fernsehproduzenten, der das Verhalten des Moderators verteidigt: «Das war sicher null böse gemeint.»
Er begründet dieses mit den aufwändigen Präparationen vor der Sendung: die Kleider müssen perfekt sitzen und überall wird rumgezupft, sogar die Hände würden geschminkt. Kaffee-Rühren sei somit ein Risiko und sorge nur für Aufregung. «Das war nicht überheblich, da herrschte einfach eine konzentrierte Arbeitsatmosphäre.»
Ob Stargehabe oder Fokussierung – was Sie davon halten, müssen Sie selbst entscheiden. Aber könnten Sie mir bitte zuvor rasch den Kaffee umrühren, das wäre toll, danke. Einfach umrühren. ☺☺☺