Warum DSD-Sieger Mehrzad Marashi glaubte, sich verhört zu haben, der unterlegene Konkurrent Menowin Fröhlich schon wieder Ärger mit der Polizei hat - und weshalb der Sieg des Deutsch-Iraners zu reden gibt.
Es war keine Frage des Talents, es ging um die Lebenseinstellung: Am vergangenen Samstag setzte sich Saubermann Mehrzad Marashi (29) gegen Chaos-Bruder Menowin Fröhlich (22) durch.
Eigentlich hatte alles nach einem Sieg für den selbstsicheren Draufgänger Fröhlich ausgesehen: Nach jedem der drei Songs lobte die Jury den Ex-Häftling über die Massen, für Marashi hatten Dieter Bohlen (56), Volker Neumüller (40) und Ersatz-Jurorin Sylvie Van der Vaart (32) nur oberflächlich nette Worte übrig. Und dennoch wählten die Zuschauer letztendlich Marashi mit 56,4% zum Sieger der siebten Staffel 'Deutschland sucht den Superstar'.
Im Interview mit 'stern.de' erklärte der glückliche Gewinner, er habe zunächst angenommen, Moderator Marco Schreyl (36) habe sich getäuscht. "Ich dachte im ersten Moment wirklich, er hat sich versprochen", so Marashi.
Mit dieser Reaktion steht der Deutschiraner offensichtlich nicht alleine da: In vielen Internetforen wird heiss diskutiert, wie der Sieg des Schmusesängers zustande gekommen ist. Vor allem, seitdem 'RTL' die offiziellen Voting-Ergebnisse der einzelnen Mottoshows veröffentlichte, die zeigen, dass Fröhlich - ausser im Finale - in jeder Show vor Marashi lag.
Und trotzdem: Mehrzad Marashi ist der neue Superstar. Liegt es vor allem daran, dass er als Bald-Ehemann mehr Vertrauen in den Zuschauern weckte, als Fröhlich, der schon einmal im Gefängnis sass? Feststeht, dass Marashi sein Saubermann-Image pflegt, wo es nur geht. Im Gespräch mit dem 'Hamburger Abendblatt' sagte der Musiker beispielsweise, er sei ein gutes Beispiel für gelungene Integration: "Ja, weil ich einfach verstanden habe, worum es geht. Egal, wo man hinzieht, man muss sich anpassen. Das fängt mit der deutschen Sprache an. Viele verstehen einfach nicht, dass, wenn man der deutschen Sprache mächtig ist, auch ganz anders angesehen wird. Egal, ob von Deutschen oder einem Araber."
Weiterhin komme es darauf an, sich in der Gesellschaft zurecht zu finden, ergänzte der Entertainer und betonte: "Ich bin jetzt fast 30, und das schlimmste Vergehen, das ich mir geleistet habe, ist, ohne Fahrerlaubnis Auto zu fahren. Darauf bin ich nicht stolz, aber aus Fehlern lernt man, und wichtig ist, dass man sie nicht wiederholt."
Dieses Credo scheint Menowin Fröhlich noch nicht verinnerlicht zu haben: Wie die 'Bild'-Zeitung am Wochenende berichtete, hat der Sänger mit dem hypnotisierenden Blick wieder Ärger mit der Polizei. Nach der grossen Final-Show sollen mehrere Beamte auf den Verlierer gewartet haben. Fröhlich erklärte der 'Bild', was hinter dem Besuch stand: "Es ging um die schlimmen Drogenvorwürfe der letzten Tage. Es war kein Verhör oder so etwas. Die Polizisten haben mir erklärt, dass es eine Anzeige und Ermittlungen gibt. Ich soll erreichbar sein."
Scheinbar kann sich allein Marashi auf ein neues Leben im Rampenlicht freuen. Überraschend vorsichtig geht er dabei mit seinem Ex-Konkurrenten um: "Es ist wie in einer Wohngemeinschaft: Anfangs lernt man sich kennen, lacht viel, doch irgendwann kommt der Moment, an dem man merkt, dass es nicht richtig passt. Und bei Menowin habe ich eben gespürt, dass wir sehr unterschiedliche Menschen sind", erklärte Marashi gegenüber 'stern.de'.
Viel wichtiger als alte Streitereien sollten dem Star jetzt ohnehin seine zukünftigen Hits sein. Hoffnungsvoll betonte der Newcomer, er sei guter Dinge, was seine Zusammenarbeit mit Bohlen angeht: "Ich denke, dass er auf mich eingehen wird und wir gemeinsam den Weg finden werden, der am besten für mich ist."