Walter Roderer
Marco Rima und Emil: «Rodi war der beste Komiker»

In der Nacht auf heute hat die Schweiz ihren berühmtesten Volksschauspieler verloren: Walter Roderers (†91) Herz hat in seinem Zuhause in Illnau für immer aufgehört zu schlagen. Jahrzehntelang stand «Rodi» auf den Schweizer Bühnen.

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Es gebe keinerlei Anzeichen auf Fremdeinwirkung - Ein natürlicher Tod wird also die Todesursache sein. Dies berichtet «Blick.ch».

Erfolgreicher Schauspieler

Mit «Ein Schweizer namens Nötzli» wurde de Schauspieler auch weit über die Landesgrenzen bekannt. Der Film ist bis heute eine der erfolgreichsten Schweizer Produktionen – und wurde zu Roderers Paraderolle.

In diesem Film spielte Roderer das, was er nach eigenem Bekunden war: Herr Schweizer. Auch in seiner Autobiographie «Sie müend mi verstoh, gelled si» sagte er von sich selbst, er sei ein Spiesser und ein «Tüpflischiisser»,

Die Polizei heute Morgen vor Walter Roderers Haus in Illnau.

Die Polizei heute Morgen vor Walter Roderers Haus in Illnau.

Markus Heinzer/ newspictures

«Rodi», wie er liebevoll genannt wurde, begann bescheiden mit der Schauspielerei: Er übernahm für dreissig Franken pro Abend Nebenrollen am Zürcher Schauspielhaus und schuftete nebenbei in einer Fabrik als Arbeiter. Seine Qualitäten blieben nicht verborgen und so wurde er vom Cabaret Fédéral entdeckt und spielte darauf in verschiedenen Schweizer Filmen mit. 1957 gründete er ein eigene Tourneetheater.

Schweizer Fernsehen stellt Programm um

Zum Gedenken an Walter Roderer zeigt SF 1 am Dienstag ab 18.40 eine Spezialsendung von «Glanz & Gloria». Prominente erinnern sich an den Schauspieler und Kabarettisten.

Im Studio spricht Sara Hildebrand zude mit Emil Steinberger über den «berühmtesten Buchhalter der Schweiz».

Statt des vorgesehen Krimis «Ein Fall für zwei» sendet das Schweizer Fernsehen um 20.05 Uhr die Sondersendung «Erinnerungen an Walter Roderer».

Und anstelle des «Club» zeigt SF 1 den Schweizer Film «Der 42. Himmel» mit Walter Roderer in der Hauptrolle.

Neben «Ein Schweizer namens Nötzli», seiner erfolgreichsten Produktion, wird er vor allem in Deutschland aufgrund seiner Mitwirkung in der Dudu-Filmreihe wahrgenommen.

Ehe mit 60 Jahre jüngerer Grossnichte

1993 verabschiedete sich Roderer von der Bühne. Unter anderem wegen einem Herzinfarkt, den er zu beklagen hatte. Nachdem nach seine erste Ehefrau verstorben ist, ging auch seine zweite Ehefrau, Ruth Jecklin, von ihm. Im Sommer 2010 wurde bekannt, dass er seit Januar 2005 mit seiner 60 Jahre jüngeren Grossnichte Anina verheiratet ist.

2010 erhielt Roderer bei der Verleihung des Schweizer Fernsehpreises den Lifetime Award für sein Lebenswerk. (agt)

Die Gedenkfeier für Walter Roderer in der Kreuzkirche in Zürich.
11 Bilder
2007: Walter Roderer ist tief bewegt. Eben hat er den Ehren Prix Walo für seine Lebenswerk bekommen.
Walter Roderer als Buchhalter Nötzli. Mit dieser Rolle wurde Roderer in der ganzen Schweiz und auch im benachtbarten Deutschland in den 80er Jahren berühmt.
Roder bei sich zuhause in seinem Arbeitszimmer in Illnau im Jahr 2005
Walter Roderer in seiner Glanzrolle, der Bauernkomoedie «Der verkaufte Grossvater» 1991 in Chur.
Roder sammelt 1990 als Polizist verkleidet Geld für die Krebsliga
Schauspieler Walter Roderer mit seiner Nichte und Ehefrau Anina. Das ungleiche Paar sorgte 2010 für Schlagzeilen.
Das Schauspielerehepaar Ruth Jecklin und Walter Roderer (rechts) zusammen mit Bandleader Hazy Osterwald im Jahre 1994
Hechtplatztheater in Zürich, dem Heimathafen von Roderer: Das Plakat macht Werbung fürs Roderers Paraderolle, den Buchhalter Nötzli.
Eines der letzten Bilder: Roderer bei der Trauerfeier für Stephanie Glaser im Januar 2011.
«Rodi» leitet 1972 als Schiedsrichter ein Fussballspiel im Schnee

Die Gedenkfeier für Walter Roderer in der Kreuzkirche in Zürich.

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