In der Nacht auf heute hat die Schweiz ihren berühmtesten Volksschauspieler verloren: Walter Roderers (†91) Herz hat in seinem Zuhause in Illnau für immer aufgehört zu schlagen. Jahrzehntelang stand «Rodi» auf den Schweizer Bühnen.
Es gebe keinerlei Anzeichen auf Fremdeinwirkung - Ein natürlicher Tod wird also die Todesursache sein. Dies berichtet «Blick.ch».
Erfolgreicher Schauspieler
Mit «Ein Schweizer namens Nötzli» wurde de Schauspieler auch weit über die Landesgrenzen bekannt. Der Film ist bis heute eine der erfolgreichsten Schweizer Produktionen – und wurde zu Roderers Paraderolle.
In diesem Film spielte Roderer das, was er nach eigenem Bekunden war: Herr Schweizer. Auch in seiner Autobiographie «Sie müend mi verstoh, gelled si» sagte er von sich selbst, er sei ein Spiesser und ein «Tüpflischiisser»,
«Rodi», wie er liebevoll genannt wurde, begann bescheiden mit der Schauspielerei: Er übernahm für dreissig Franken pro Abend Nebenrollen am Zürcher Schauspielhaus und schuftete nebenbei in einer Fabrik als Arbeiter. Seine Qualitäten blieben nicht verborgen und so wurde er vom Cabaret Fédéral entdeckt und spielte darauf in verschiedenen Schweizer Filmen mit. 1957 gründete er ein eigene Tourneetheater.
Zum Gedenken an Walter Roderer zeigt SF 1 am Dienstag ab 18.40 eine Spezialsendung von «Glanz & Gloria». Prominente erinnern sich an den Schauspieler und Kabarettisten.
Im Studio spricht Sara Hildebrand zude mit Emil Steinberger über den «berühmtesten Buchhalter der Schweiz».
Statt des vorgesehen Krimis «Ein Fall für zwei» sendet das Schweizer Fernsehen um 20.05 Uhr die Sondersendung «Erinnerungen an Walter Roderer».
Und anstelle des «Club» zeigt SF 1 den Schweizer Film «Der 42. Himmel» mit Walter Roderer in der Hauptrolle.
Neben «Ein Schweizer namens Nötzli», seiner erfolgreichsten Produktion, wird er vor allem in Deutschland aufgrund seiner Mitwirkung in der Dudu-Filmreihe wahrgenommen.
Ehe mit 60 Jahre jüngerer Grossnichte
1993 verabschiedete sich Roderer von der Bühne. Unter anderem wegen einem Herzinfarkt, den er zu beklagen hatte. Nachdem nach seine erste Ehefrau verstorben ist, ging auch seine zweite Ehefrau, Ruth Jecklin, von ihm. Im Sommer 2010 wurde bekannt, dass er seit Januar 2005 mit seiner 60 Jahre jüngeren Grossnichte Anina verheiratet ist.
2010 erhielt Roderer bei der Verleihung des Schweizer Fernsehpreises den Lifetime Award für sein Lebenswerk. (agt)