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DSDS-Star Daniel Küblböck ist am Sonntagmorgen vom Deck eines Kreuzfahrtschiffes gesprungen und wird seither vermisst. Was du darüber wissen musst.
Update: Die kanadische Küstenwache hat die Suche nach dem vermissten deutschen Sänger Daniel Kaiser-Küblböck eingestellt. Dies teilte der Sprecher der Küstenwache im kanadischen Halifax, Mark Cough, am Montagnachmittag der Deutschen Presse-Agentur mit.
«Leider wurde kein Anzeichen von Herrn Küblböck gefunden», so Cough. Wegen der kurzen Überlebenszeit im kalten Wasser der Labrador See sei die Suche deshalb eingestellt worden.
Am Sonntagmorgen gegen 5 Uhr Ortszeit ging ein Passagier des Kreuzfahrtschiffes Aidaluna über Bord. Zu diesem Zeitpunkt befand sich das Schiff ungefähr 200 Kilometer nördlich von St. John/Neufundland. Nach dem Vorfall führte die Crew einen Kabinencheck durch und stellte fest, dass ein männlicher Passagier fehlt. Bei diesem handelt es sich um den deutschen Popsänger Daniel Kaiser-Küblböck, wie das Unternehmen kommunizierte. Er reiste privat mit der Aidaluna in Richtung New York.
Bei der vermissten Person handelt es sich um Daniel Kaiser-Küblböck. Das Schiff wurde vorsorglich gestoppt und ist zur Stelle zurückgekehrt, wo der Vorfall angenommen wurde. Die Suche dauert an. 4/5
— AIDA Cruises (@aida_de) 9. September 2018
Unmittelbar nachdem Küblböck von Bord ging, hat die Crew des Kreuzfahrtschiffes die Küstenwache alarmiert. Selbst das Kreuzfahrtschiff beteiligte sich anschliessend an der Suche: So wurde der Kurs des Schiffes in Richtung New York gestoppt und die Aidaluna kehrte an die Stelle zurück, wo man den Vorfall vermutete. Zudem waren an der Suchaktion am Sonntag ein Hubschrauber, ein Aufklärungsflugzeug, zwei Schiffe der Küstenwache und mit der MS Ziderdam ein weiterers Kreuzfahrtschiff beteiligt. Bislang ohne Erfolg.
Am Sonntagabend um 20.30 Uhr Ortszeit brach der Kapitän der Aidaluna die Suche ab, das Boot nahm wieder Kurs Richtung New York via Neufundland. Die Bild zitiert die Borddurchsage des Kapitäns:
«Ich bedaure sehr, dass ich Sie an dieser Stelle informieren muss, dass wir die Suchoperation als solche mit dem gemeinsamen Beschluss der Küstenwache von Kanada abgebrochen haben beziehungsweise beendet haben. […] Ich hätte gerne eine andere Information mitgeteilt. Ich denke, wir haben mit Blick auf die gegebenen Umstände gemeinsam mit der kanadischen Küstenwache und anderen Schiffen alles gemacht, was in unserer Macht gelegen hat.»
Das heisst aber nicht, dass die Hoffnung bereits ganz aufgegeben wurde. Die kanadische Küstenwache sucht weiterhin nach dem deutschen Popsänger. Über Nacht suchte ein Schiff der Küstenwache weiter nach Küblböck. Und wie die kanadische Küstenwache mitteilt, wird seit heute Montagmorgen das Schiff auch wieder aus der Luft unterstützt. Wie lange die Suche fortgesetzt wird, ist noch offen.
Der Vater des 33-Jährigen sagte gegenüber «Bild»: «Ich klammere mich jetzt nur an die Hoffnung, dass irgendwie doch noch alles gut wird!»
Das Meerwasser in der Nähe von Neufundland ist mit ungefähr 10,5 Grad Celsius sehr kalt. Gemäss verschiedenen Quellen kann man in einem Gewässer mit diesen Temperaturen nur wenige Stunden überleben. Gemäss Minnesota Sea Grant zwischen einer bis 6 Stunden. Und Christian Stipeldey, Sprecher der deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffsbrüchiger, sagte gegenüber «Bild»: «Selbst trainierte Menschen haben bei Wassertemperaturen unter zehn Grad oftmals kaum eine halbe Stunde, um gerettet zu werden.»
Küblböck wird seit einem Tag vermisst. Die Chancen, ihn jetzt noch lebend zu finden, sind also sehr gering.
Wer bei einer Seereise über Bord geht, gilt zuerst als verschollen. Ab wann die Person als tot erklärt werden kann, regelt in Deutschland Artikel 5 des Verschollenheitsgesetzes. Gemäss diesem wird jemand, der nach einer Seereise als verschollen gilt, nach einem halben Jahr als tot erklärt.
Aida Cruises geht davon aus, dass Küblböck vom Schiff gesprungen ist, wie ein Sprecher des Unternehmens mitteilt. Der Grund ist unklar. Im Raum steht ein möglicher Suizid.
Für Verwirrung sorgt zudem ein neuer Instagram-Account des DSDS-Stars. Küblböck hat am 2. September unter dem Namen Rosa Luxemburg einen neuen Account eröffnet. Darin postete er Bilder, die ihn in Frauenkleidern zeigen.
Die erste Staffel der RTL-Show Deutschland sucht den Superstar Anfang 2003 katapultiere Daniel Küblböck ins Rampenlicht. Seine schrillen Auftritte verhalfen ihm den Einzug bis in die vorletzte Sendung und damit auf Rang 3.
Dies war aber nicht der letzte Auftritt von Küblböck im Fernsehen. 2004 war er in der Sendung «Ich bin ein Star, holt mich hier raus» zu sehen und 2005 nahm er in der Show «Big Brother» teil.
Neben seiner Dauerpräsenz im Fernsehen geriet Küblböck immer wieder negativ in die Schlagzeilen. Wie 2004 als ihn ein Gericht zu einer Geldstrafe von 25'000 Euro verurteile, weil er mit seinem Auto einem Lastwagen die Vorfahrt nahm und dabei einen Unfall verursachte. Bei diesem wurde Küblböck, der damals keinen Führerschein hatte, schwer verletzt.
In den letzten Jahren war es eher ruhig um den deutschen Sänger. (fvo)