Die Frankfurter Polizei plante die Festnahme von Jörg Kachelmann seit Wochen und feiert den Zugriff in einem internen Memo euphorisch. Derweil beschuldigt ihn das mutmassliche Opfer, sie mit einem Messer zum Geschlechtsverkehr gezwungen zu haben.
Die Verhaftung des ARD-Wetterfrosches Jörg Kachelmann am Frankfurter Airport war von langer Hand geplant. Laut dem Nachrichtenmagazin «Spiegel» bereiteten die Beamten die Festnahme drei Wochen lang vor. Dabei wussten die Beamten der «Soko Flughafen», dass der Schweizer bereits einen Tag früher aus Vancouver ankommen würde. Dort hatte er während der Olympischen Winterspiele für die ARD moderiert. Die Polizei sperrte deshalb 24 Stunden vor dem Zugriff die Parkhaus-Schotte am Frankfurter Flughafen, wo Kachelmann sein Auto geparkt hatte. Kriminalbeamte aus Schwetzingen warteten an seinem Wagen, während Frankfurter Polizisten den TV-Star observierten.
Wie der «Spiegel» weiter berichtet, traf sich Kachelmann zunächst mit einer Frau, mit dieser er zusammen die Heimreise antreten wollte. Dann wurde er an seinem Wagen um 11:40 festgenommen. Die Polizei war nach dem erfolgreichen Zugriff regelrecht euphorisch. Man habe «eindrucksvoll unter Beweis gestellt», dass es gelingen könne, «an einem so offiziellen Platz wie dem Frankfurter Flughafen» eine «Person der Öffentlichkeit festzunehmen, ohne dass die Öffentlichkeit davon etwas mitbekommt», heißt es im internen Kriminalitätslagebericht.
Polizei jubelt
Doch trotz der geheimen Verhaftung drang Kachelmanns Name an die Oberfläche. Dagegen will Strafverteidiger Reinhard Birkenstock juristisch vorgehen. «Wir werden gegen die Bundespolizei vorgehen, weil sie rechtswidrig den Namen von Kachelmann preisgegeben hat», sagte Birkenstock. Zum Zustand seines Mandanten, der seit dem vergangenen Wochenende in Untersuchungshaft sitzt, erklärte der Rechtsbeistand: «Das Wissen um seine Unschuld hält ihn aufrecht.»
Mit Messer zum Sex gezwungen
Derweil erhebt das mutmasliche Opfer schwere Vorwürfe gegen den Wetterfrosch. Die Frau den Ermittlungsbehörden zu Protokoll, dass sie ihn wegen einer anderen Frau zru Rede gestellt habe. Darauf hin sei Kachelmann laut «focus» ausgerastet, habe in der Küche zum Messer gegriffen und die 37-Jährige ins Schlafzimmer gezerrt. Dort sei sie zum Geschlechtsverkehr gezwungen worden. Auch während dem Akt habe Kachelmann ihr das Messer an die Kehle gehalten und sie dabei verletzt. Diese Verletzungen seien durch Rechtsmediziner dokumentiert worden. Außerdem soll Kachelmann die Frau auch nach der Tat noch einmal bedroht und gewarnt haben, keine Anzeige bei der Polizei zu erstatten. Kachelmann bezeichnet die Vorwürfe als falsche Beschuldigungen. Die Frau habe sich an ihm rächen wollen. Sie habe auf diese Weise eine Beziehung retten wollen, die so gar nicht existiert habe.
DNA-Test verweigert
Darüber hinaus berichtet der «focus», dass Kachelmann in der Untersuchungshaft eine DNA-Probe verweigert haben. Erst ein richterlicher Beschluss liess ihm keine Wahl. Der Anwalt Kachelmanns, Reinhard Birkenstock, widerspricht: Sein Mandant habe die DNA-Probe frewillig und ohne richterlichen Beschluss abgegeben. (a-z.ch/muv)