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Der Tod von Kult-Auswanderer Jens Büchner kam für viele überraschend. Dafür hat er selbst gesorgt.
Für seine Fans verstarb Kult-Auswanderer Jens Büchner überraschend. Doch er selbst ahnte schon seit Wochen, wie es um ihm steht. Dass er an Lungenkrebs erkrankt war, erfuhr er erst am 5. November, wie sein Manager Carsten Hüther zu "Bild" sagt. Büchner trug dies aber nicht an die Öffentlichkeit.
«Jens wollte mit seiner Krankheit niemandem zur Last fallen. Deshalb hat er so lange geschwiegen. Er hat schon länger für sich gemerkt, dass etwas mit ihm nicht stimmte, noch bevor man es ihm angesehen hat», sagt Carsten Hüther zu «Bild».
Mit seiner Frau Daniela hatte er die "Fanetteria" geführt. Das Restaurant lief zwar gut, am 6. Oktober schlossen sie das Lokal aber plötzlich. Sie konnten den grossen Ansturm nicht bewältigen und hatten Probleme mit ihrem Personal, wie Vox in der Auswanderer-Sendung "Goodbye Deutschland" berichtete. Vox hatte Büchner seit seiner Auswanderung 2011 nach Mallorca begleitet.
Jens Büchner machte die Krankheit hier schon schwer zu schaffen, auch wenn er noch keine Diagnose hatte. "Das grösste Problem war natürlich meine Gesundheit. Ich habe recht viel abgenommen und schwitze wie verrückt. Ich bin fix und fertig. Ich kann eigentlich nur stehen mit schweren Schmerztabletten", sagte er in "Goodbye Deutschland" kurz nach dem Entscheid, das Lokal zu schliessen.
Am 2. September stand "Malle-Jens", wie ihn der Boulevard gerne nannte, in Mallorca schon wieder auf der Bühne. Fünf Tage später sagte er, der auch als Schlagersänger auftrat, alle weiteren Auftritte ab – aus gesundheitlichen Gründen.
Auf Facebook schrieb er: «Die Ärzte und mein Körper haben mich gezwungen, einen Gang runterzuschalten und meinen Kreislauf und mein Immunsystem wieder auf Vordermann zu bringen, und deshalb befinde ich mich seit heute Morgen in ärztlicher Behandlung.»
Trotzdem absolvierte er in den folgenden Wochen weitere Auftritte. Am 12. Oktober stand er im "Megapark" auf Mallorca das letzte Mal auf der Bühne. Kurz zuvor hatte er mit seiner Frau Daniela Büchner am «Deutschen Comedypreis» teilgenommen und war dort über den roten Teppich gelaufen. Es sollte sein letzter öffentlicher Auftritt vor seinem Tod sein.
Wegen der schweren Krankheit hatte er schon unübersehbar abgenommen. Am Samstag, 17. November, schlief er "nach kurzem, aber schwerem Kampf friedlich ein", wie seine Agentur mitteilte. Er starb in einem Spital in Palma de Mallorca.
Büchner war 2011 als Auswanderer in der Vox-Sendung "Goodbye Deutschland" bekannt geworden. "Die Leute mögen mich, weil ich trotz des Chaos, das um mich herrscht, mein Ding hier durchziehe", sagte er einmal auf Vox. (pz)
Mit seiner damaligen Freundin und dem gemeinsamen Sohn war Büchner im Jahr 2010 aus Bad Schmiedeberg in Sachsen-Anhalt nach Mallorca gezogen. In Cala Millor eröffnete das Paar eine Boutique. Die Beziehung hielt nicht, Büchner hielt sich mit verschiedensten Jobs über Wasser, veröffentlichte mehrere Schlager-Songs und trat am Ballermann auf. Im Juli war Büchner mit seiner Frau Daniela, die er 2017 geheiratet hatte, in der RTL-Sendung "Sommerhaus der Stars" aufgetreten. Teilgenommen hatte er auch an der elften Staffel der RTL-Show "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" Anfang 2017.
Seine grosse Fangemeinde beeindruckte, dass sich Büchner auch von herben Rückschlägen nicht unterkriegen liess. Auf der "Goodbye Deutschland"-Facebookseite sprachen viele Fans seiner Familie schon in der Nacht zum Sonntag ihr Beileid aus und wünschten allen Hinterbliebenen viel Kraft. So schrieb ein Anhänger: "Ihn haben immer viele belächelt, aber am Ende hat er mehr geschafft als so manch anderer." Und ein weiterer Fan ergänzte: "Man konnte sich so gut mit ihm identifizieren, weil er so verdammt authentisch und echt war." (sda)