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Vier Männer aus Spanien sind am Mittwochabend in Vättis (SG) bei einer Canyoning-Tour von einem Gewitter überrascht worden. Drei von ihnen sind tot aufgefunden worden, nach dem vierten wird weiterhin gesucht.
(agl/mlu)
Nach dem Tod von wohl vier spanischen Touristen bei einem Canyoning-Unfall in Vättis SG hat der spanische Regierungschef Pedro Sanchez am Donnerstag reagiert. In einer Stellungnahme im Kurznachrichtendienst Twitter drückte der Ministerpräsident gegenüber Familien und Freunden der Verstorbenen sein Mitgefühl aus.
Mi cariño para las familias y amigos de los turistas españoles fallecidos tras un fatal accidente mientras practicaban barranquismo al norte de Suiza.
— Pedro Sánchez (@sanchezcastejon) August 13, 2020
Gracias a todas las personas que participan en el amplio dispositivo de búsqueda desplegado en la zona.https://t.co/j3JxZrrkWd
Zudem dankte der 48-Jährige allen Personen, die an der grossangelegten Suche am Unglücksort im Kanton St. Gallen beteiligt waren.
«Leider müssen wir von vier toten spanischen Freizeitsportlern ausgehen», sagte Hanspeter Krüsi, Mediensprecher der St.Galler Kantonspolizei, am Donnerstag an einer Medienkonferenz. Die Gruppe habe sich am Mittwoch gegen 16 Uhr zum Eingang der Parlitobelschlucht begeben, nach 18 Uhr ging über der Schlucht ein heftiges Gewitter nieder. Der Fundort der Verstorbenen liesse darauf schliessen, dass die Männer von Wassermassen und Gestein mitgerissen wurden und so zu Tode gekommen sind, so Armin Grob, Fachspezialist für Canyoning bei der Alpinen Rettung Ostschweiz.
Die Suche nach dem vierten Mann ging am Dienstag weiter und blieb bis zur Medienorientierung am Nachmittag jedoch ergebnislos. Laut Grob habe man insbesondere bei der Schluchtmündung die Suche intensiviert. Im Einsatz stünden neben der Bergrettung und Canyoning-Spezialisten auch Suchhunde. «Wir werden weiterhin mit allen Mitteln nach dem vierten Vermissten suchen», so Hanspeter Krüsi. Die Suche musste am Nachmittag wegen Regens unterbrochen werden.
Bei den Unfallopfern handle es sich um vier Spanier im Alter zwischen 30 und 48 Jahren. Sie alle stammen gemäss Krüsi aus der nordöstlichen Region Navarra und machten in der Schweiz Ferien. Sie alle hätten Canyoning-Erfahrung und auch bereits in der Schweiz Touren unternommen. Zur Gruppe gehörten auch zwei Frauen, die jedoch den Rückweg über von der Parlitobelschlucht über einen Wanderweg antraten. Eine der Frauen war mit einem der Verstorbenen verheiratet.
Als die Männer eine Stunde nach dem vereinbarten Zeitpunkt nicht beim Treffpunkt erschienen, alarmierten die Frauen den Notruf. Nach 23 Uhr wurden die ersten drei Männer in der Einmündung zum Gigerwald-Stausee aufgefunden. Bei der Suche waren laut Hanspeter Krüsi insgesamt gegen 100 Rettungskräfte im Einsatz.
Die Kantonspolizei St.Gallen informierte am Donnerstag zum Canyoning-Unfall. Hier können Sie den Newsticker zur Pressekonferenz nachlesen: