Diesen Freitag beginnt der meteorologische Frühling. Der milde Winter hat auch den Bäumen nicht nachhaltig geschadet. Aber er hat sie anfälliger für Temperatureinbrüche gemacht.
(mg) Bäume brauchen den Winter. «Um sicherzustellen, dass der Winter vorbei ist, und um ein optimales Wachstum zu ermöglichen, benötigen Bäume und Sträucher in gemässigten Klimazonen kalte Temperaturen für eine bestimmte Zeit», schreibt die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) in einer Mitteilung vom Donnerstag. Ohne ausreichende Kälte kämen die Bäume nicht aus der Winterruhe, das könne dazu führen, dass Knospen gar nicht, oder nur unvollständig entwickelt werden.
Eine Untersuchung habe nun gezeigt, dass einige Arten wie die Eiche oder Birke weniger Kälte brauchen als andere, um aus der Winterruhe zu kommen. Dagegen würden Buche oder Ahorn ziemlich viel Kälte benötigen, um sich im Frühjahr optimal entwickeln zu können. Grundsätzlich schien es selbst in diesem enorm warmen Winter genug kalt geworden zu sein, um die Knospenruhe der Bäume aufzuheben, wie Untersuchungen des WSL ergaben.
«Sehr milde Spätwintertemperaturen wie in diesem Jahr locken die Vegetation früher aus der Winterruhe», heisst es in der Mitteilung. Und das könnte wiederum zum Problem werden: Die Vegetation ist so anfälliger für Frühjahresfrost im März und April. Oberhalb von 800 Meter über Meer habe die Gefahr für Frühlingsfrost in den letzten Jahren leicht zugenommen. In den Jahren 2016 und 2017 kam es im April nach sehr milden Perioden zu folgenschweren Frösten. «Insbesondere der Kälteeinbruch von 2017 hat in den Obstgärten in der Schweiz, Österreich und Deutschland immense Schäden verursacht», heisst es in der Mitteilung des WSL.