«Wir brauchen Hotelbetten»

ST.GALLEN. Der Brustkrebskongress findet 2013 vorläufig zum letztenmal in St.Gallen statt. Der Präsident der Olma Messen St.Gallen und der Tourismusdirektor St.Gallen-Bodensee sprechen von einem enormen wirtschaftlichen Verlust.

Jeanette Herzog
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Für die Olma Messen St. Gallen bedeutet der Wegzug des Brustkrebskongresses ein riesiger Verlust. (Bild: Urs Jaudas)

Für die Olma Messen St. Gallen bedeutet der Wegzug des Brustkrebskongresses ein riesiger Verlust. (Bild: Urs Jaudas)

Der internationale Brustkrebskongress findet seit 1978 in der Ostschweiz statt; zunächst in Wildhaus, seit 1984 in St. Gallen. Stetig ist der Anlass gewachsen, 2009 kamen schliesslich 4800 Personen nach St. Gallen. 2011 waren es noch 4500. «Wir haben wiederholt Reklamationen erhalten wegen der umständlichen Unterbringung», sagt Rolf Dubs, Präsident der Stiftung «St. Gallen Oncology Conferences». In St. Gallen habe es längst nicht genügend Hotelzimmer, so dass die Gäste bis nach Zürich, Bregenz oder Bad Ragaz chauffiert werden mussten. Die Organisatoren befürchteten, der Kongress in St. Gallen könnte ausgebootet werden von einem Konkurrenzangebot. «Anzeichen dafür gab es noch keine, aber so weit wäre es wohl gekommen», sagt Dubs. So habe man schweren Herzens beschlossen, auf Wien auszuweichen. Die Stadt St. Gallen hätte das auch mit einer Subvention des Anlasses nicht verhindern können. «Wir brauchen kein Geld, sondern Hotelbetten».

Für Tourismusdirektor Boris Tschirky und den Direktor der Olma Messen Nicolo Paganini ein herber Verlust. «Alleine die Kongressteilnehmer brachten eine Wertschöpfung von sieben Millionen Franken», rechnet Tschirky vor. Der Betrag steige gar in einen zweistelligen Millionenbereich, rechne man die zahlreichen Begleitpersonen mit.

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