Andrea Zogg und Marco Schädler im Fabriggli: ein Hoch auf das kreative Schaffen

Das Zusammenspiel der beiden Künstler Andrea Zogg und Marco Schädler bei «Händels Auferstehung» im Fabriggli in Buchs war packend.

Christian Imhof
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Begleitet von Marco Schädler als Händel am Flügel stellte Andrea Zogg seine Liebe zum Theater unter Beweis. (Bild: Christian Imhof)

Begleitet von Marco Schädler als Händel am Flügel stellte Andrea Zogg seine Liebe zum Theater unter Beweis. (Bild: Christian Imhof)

Stefan Zweigs Erzählung «Händels Auferstehung» wurde am Freitag durch den Bündner Schauspieler Andrea Zogg und den Liechtensteiner Komponisten Marco Schädler zu neuem Leben erweckt. Das Zusammenspiel der beiden Künstler war packend und füllte die Stühle im Fabriggli Buchs im Handumdrehen mit einem begeisterten Publikum.

Es war nicht nur Freitag, der 13., sondern auch noch der Schweizer Tag der Kleinkunst. Er wurde im Werdenberger Kleintheater durch die Verlosung von diversen Eintrittskarten für befreundete Lokale begangen.

Der innere Drang für das stetige Erschaffen

Auf dem Programm stand im Fabriggli die fiktive Biografie «Händels Auferstehung» von Stefan Zweig: Bei deren Handlung erleidet der Komponist Georg Friedrich Händel durch einen Schlaganfall Lähmungen auf der rechten Seite.

Die Folge davon ist: Es kann kaum noch an das Erschaffen von neuer Musik gedacht werden. Händel kämpft sich durch den inneren Drang, stetig neue Werke zu erschaffen, zurück in das Leben.

Ein Manuskript bringt die Wende zum Guten

Doch so richtig komplett wieder auferstanden von den körperlichen und psychischen Rückschlägen scheint Händel erst einige Zeit danach. Und zwar, als ihm eines Tages beim Öffnen des Textmanuskriptes «The Messiah!» die Worte «Comfort ye» («Sei getrost») in Bann nimmt.

Daraufhin erschafft er in einem Schreibrausch in nur 23 Tagen das bis heute berühmte Oratorium.

Andrea Zogg bringt das Fabriggli zum Singen

Die charismatische Schauspiellegende Andrea Zogg rauschte federleicht durch den hohen Textanteil des Stückes. Durch seine Mimik und wildes Gestikulieren gelang es ihm sofort, dass das Publikum gebannt an seinen Lippen hing.

Untermalt von zeitlosen Melodien, welche Marco Schädler am Flügel servierte, wurde ein mitreissendes Erzähltheater gezeigt, bei dem der volle Saal nicht nur in regelmässigen Abständen euphorisch klatschte, sondern auch gemeinsam mit Zogg in die «Halleluja»-Gesänge einstimmte.

Der Junggebliebene mit der Liebe zum Theater

Zogg, der Ende Monat 61 wird, hechtete und sang wie ein junger Barde über die Bühne, was seine Liebe zum Theater aufs Neue bewies. Auch wenn die Novelle erfunden ist, hätten Händel und Zweig sich geschmeichelt gefühlt, dass ihr Werk noch heute eine solche Kraft ausstrahlt und das Publikum berührt.