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Der «Ort für Macher*innen» geht einen Schritt weiter und lanciert das Projekt Potenziallabor. Damit bietet der Verein KMU und Organisationen Hand für die selbstständige Weiterentwicklung ihrer Unternehmungen.
Was mit dem «Zukunftsbureau» begonnen hat, geht jetzt in eine nächste Phase. Vor kurzem lancierte der Verein «Ort für Macher*innen» in Kooperation mit der Musterbruch GmbH und in Abstimmung mit weiteren Lichtensteiger Partnern das Projekt «Potenziallabor».
Das Werkstatt-Angebot wendet sich an kleine und mittlere Unternehmen, aber auch an Organisationen wie zum Beispiel touristische Leistungsträger und Gemeinden. «Potenzial ist für uns, wenn Zeit, Ressourcen und Freiräume verbunden werden», erklärt Projekt-Initiator und Transformationsbegleiter Remo Rusca.
Im Zentrum der Werkstätten stehe dabei nicht eine bestehende, abstrakte Organisationsstruktur, die man im Potenziallabor optimieren könne. Sondern die Bedürfnisse der Menschen, die in einer solchen Organisation zusammenarbeiten. «Bis hin zu den Unternehmerinnen und Unternehmer sowie Mitgliedern der Geschäftsleitung selbst», wie Rusca betont.
Wie das Zukunftsbureau versteht sich das Potenziallabor nicht als Consulting-Angebot (diese Zeitung berichtete am 7. Januar 2021).
«Wenn wir den Menschen fertige Lösungen präsentieren, aktivieren wir kein Potenzial.»
Remo Rusca sagt, es ginge darum, dass die Klienten selbst Ansätze für die Weiterentwicklung ihrer Organisationen finden. Rusca zieht dazu je nach Thema verschiedene Expertinnen und Experten bei, welche den Teilnehmenden neue Wege aufzeigen sollen. Stattfinden werden die Werkstätten in der Kalberhalle, sofern es die epidemiologische Lage und die internen Abläufe der Interessenten erlauben.
Remo Rusca konnte die Gemeinde Lichtensteig für seine Idee gewinnen – die Verwaltung sucht seit längerem nach weiteren Einsatzbereichen für die Kalberhalle und sieht im Potenziallabor einen Beitrag zur Standortförderung. Stadtpräsident Mathias Müller ermöglichte den Freiraum für ein Potenziallabor, wie Rusca festhält.
Das Labor sei unabhängig, der Verein «Ort für Macher*innen» der Träger, Ruscas eigene Firma Musterbruch ein unterstützender Dienstleister. «Hier kamen verschiedene Interessen zusammen, die sich perfekt ergänzen», sagt der Transformationsbegleiter.
Den Anfang machen fünf Werkstatt-Termine zum Thema «Homeoffice». Es gehe dabei weniger um das Technische als darum, wie man als Unternehmen den Mitarbeitenden Homeoffice ermöglichen und auf eine gesunde Art in die eigene Firmenkultur integrieren könne, erklärt Remo Rusca.
Interessierte Unternehmen und Organisationen werden im Mai zusammen mit Rusca und Sebastian Kernbach, Professor im Forschungsbereich Communications Management an der HSG, individuelle Lösungen erarbeiten. «Die Idee ist, dass jeweils ein Tag vor Ort in der Kalberhalle an neuen Praktiken gearbeitet wird», erläutert Rusca. «Aber falls das aufgrund der Coronasituation für eine Unternehmung nicht möglich sein sollte, sind wir flexibel.»
Das Thema für Juni steht ebenfalls bereits fest: Dann beschäftigt sich das Potenziallabor mit dem Einbringen des Weltbilds jüngerer Generationen in bestehende Organisationsformen, die vielfach von Babyboomern oder der Generation-X geprägt sind. «Denn nur, indem man die Potenziale der einzelnen Mitarbeitenden nutzt, kann sich eine Organisation nachhaltig weiterentwickeln», sagt Remo Rusca.
Weitere Informationen und Anmeldung: www.potenziallabor.ch