Wind bremst Überschall-Felix

Der Arboner Felix Baumgartner kann vermutlich auch heute seinen Sprung aus 36 Kilometern Höhe im freien Fall nicht wagen.

Marc Engelhard
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Felix Baumgartner sucht beim Training Entspannung. (Bild: pd)

Felix Baumgartner sucht beim Training Entspannung. (Bild: pd)

ARBON/ROSWELL. Felix Baumgartner springt erst heute mit seinem Fallschirm aus unvorstellbarer Höhe. Chef-Meteorologe Don Day hat den Sprung verschoben, weil am Dienstag der Wind zu schnell über das amerikanische Roswell fegte. Das wäre zu gefährlich gewesen für Baumgartner, der sich schon so genügend Risiken aussetzt.

Der gebürtige Österreicher wohnt in Arbon und Amerika. Der 43-Jährige will heute gleich vier Weltrekorde knacken: Mit einem Ballon fliegt er auf fast 37 Kilometer Höhe in die Stratosphäre, kratzt also an der Grenze zum All. Dann springt er mit einem Fallschirm von so hoch wie noch niemand aus dem Ballon und möchte schneller als der Schall der Erde entgegenschiessen. Der freie Fall soll fünfeinhalb Minuten dauern – der vierte Rekord. Dabei setzt er sein Leben aufs Spiel: Sein Blut könnte kochen, wenn der Druck beim Sprung Blasen bildet. Seine Augen könnten bluten und er dadurch kurzzeitig erblinden.

«Die grösste Angst werde ich wohl haben, während ich einige Stunden vor dem Start versuchen werde, noch etwas Schlaf zu bekommen, wenn alles um mich herum ruhig ist und ich mit meinen Gedanken alleine bin», wird Baumgartner in einer Mitteilung seines Sponsors – Red Bull – zitiert. Der Sprung ist nun für heute Donnerstag geplant. Das Ganze überträgt Red Bull live im Internet.

Nachdem vorerst nichts aus seinem Abenteuer wurde, trainierte Baumgartner, um sich zu entspannen. Um seine Gesundheit und Sicherheit kümmert sich ein Team aus Ärzten und Ingenieuren.

Vor dem Start werden sie ein Überwachungsgerät an seinem Körper befestigen. Darüber wird Baumgartner einen Raumanzug tragen. Sobald er in der Kapsel ist, wird diese von einem Ballon in die Stratosphäre gehievt.