Betr. Abstimmungsvorlage über Umzonung in Widnau Die Stadt St. Gallen soll auf 80 000 Einwohner wachsen. Diesem Vorhaben liegt ein Entwicklungskonzept zugrunde, das nun dem Parlament und der Bevölkerung zur Vernehmlassung vorgelegt wird.
Betr. Abstimmungsvorlage über Umzonung in Widnau
Die Stadt St. Gallen soll auf 80 000 Einwohner wachsen. Diesem Vorhaben liegt ein Entwicklungskonzept zugrunde, das nun dem Parlament und der Bevölkerung zur Vernehmlassung vorgelegt wird. Es wird hoffentlich viele interessante Diskussionen geben. Was hat die Meldung von letzter Woche mit der Umzonung des Widen-Areals zu tun? St. Gallen nennt klare Zielvorgaben. Bezieht die Bevölkerung in die Diskussion ein. Versucht, alle Interessen zu berücksichtigen.
Auch Widnau bekennt sich zu Entwicklungsstrategien. Zumindest was die Bevölkerungszunahme und die damit verbundene Bautätigkeit betrifft. Nämlich: Der Markt soll es richten. Also Angebot und Nachfrage. Gerade im Zuge der sechs Jahre dauernden Diskussion um die Nutzung des Gebietes Widen hätte der Gemeinderat Widnau diesem ideenlosen Trend entgegenschwimmen und eigene Visionen entwickeln können.
Ich bin mir bewusst, dass die Behörden dabei wenig Handhabe hatten, da sich die Industriefläche in fremdem Besitz befindet, und somit keine Forderungen gestellt werden konnten – ausser dem Vorbehalt der Zustimmung zur erforderlichen Umzonung.
Trotzdem finde ich es schade, dass die Bevölkerung nicht in diese Diskussion einbezogen wurde, da doch sie letztlich entscheidet, ob eine Fläche von 26 000 Quadratmetern umgezont wird, und somit eine geplante Überbauung mit 120 Wohneinheiten realisiert werden soll.
Die Einwohner von Bubikon haben sich entschieden, das Konzept und die Ziele der nachhaltigen Entwicklung gemäss Bundesverfassung und im Sinne des Erdgipfels von Rio zu befolgen. Alles, was in ihrem Einflussbereich liegt, unterstellen sie diesem Ziel. Der Leitsatz, den sich die Bubiker gemeinsam gegeben haben, lautet: «Eine nachhaltige Gemeindeentwicklung verbessert die Wohn-, Lebens- und Umweltsituation, ohne die Möglichkeiten der kommenden Generationen einzuschränken.»
Was hat diese Haltung der Bubiker mit Widnau zu tun? Ich bin überzeugt, dass sich auch unter solchen Leitsätzen eine Gemeinde Widnau entwickeln kann. Und zwar mit grossartigen Resultaten und unter Bedingungen, die jeder Werthaltung entsprechen kann. Dabei bleibt gerade auch genügend Freiraum für eine moderate Zunahme der Bevölkerung und damit verbunden auch eine ökologisch und ökonomisch sinnvolle Bautätigkeit, die den gemeinsam erarbeiteten Zielen voll entsprechen.
In den vergangenen Jahren wurde für Widnau und für die Bevölkerung viel wertvolle Arbeit geleistet (Schülerhort, Jugendtreff, Energiestadt, e-bike-Angebot). Dafür ist der Gemeindeführung auch einmal zu danken. Allerdings darf ich auch feststellen, dass klare Visionen, aber auch konkrete Ziele für eine zukunftsgerichtete Gemeindeentwicklung, so wie es viele Widnauer sehen, fehlen oder zumindest darüber nicht genügend informiert wird. Ich stimme am 26. September Nein zum neuen Teilzonenplan.
René Sieber, Widnau Präsident Grüne Rheintal