Die Weltpremiere des Musicals «Eldorado» unterhielt die Zuschauer am Wochenende mit einer aus dem Leben gegriffenen Story, viel Humor und einer breiten Musikpalette.
BUCHS. Milly (Sylvia «Sylphe» Heckendorn) und Adam (Daniel Raaflaub) blicken sich tief in die Augen. Es beginnt eine Liebesgeschichte mit Gänsehaut, Herzklopfen, Streit, Tränen und einem noch emotionaleren Finale. Die Story um vier Brüder und vier Bräute spielt in den frühen 1960er-Jahren im Rheintal.
In der «Eldorado»-Hütte wohnen die vier ledigen Brüder Adam, Benjamin (Sebastian Strehler), Clemens (Christian Menzi) und Daniel Bräker (David Schuler) zusammen mit ihrer Köchin Zippora (Jennifer Sarah Boone). Ausgehend vom Musical-Filmklassiker «Seven Brides for Seven Brothers» (Eine Braut für sieben Brüder) entwickelte Autor Mathias Ospelt eine Story, die sich genau so in der Rheintaler Goldgräber-Stimmung hätte abspielen können.
Regisseur Nikolaus Büchel unterstrich die spannenden Gegensätze, in denen Gefühle versus Geld sowie die Auseinandersetzung in der dörflichen Gesellschaft zwischen Mann und Frau fesselnd illustriert werden. Dabei spielt die Emanzipation eine grosse Rolle, ebenso das typische Verhalten in Beziehungen, zum Beispiel der Ablauf eines Beziehungskrachs.
Der Besuch eines Musicalabends der Music Productions Werdenberg wird auch bei der neunten Eigenproduktion zu einem unvergesslichen Erlebnis. Noch nie zuvor kam das Flair der Lokremise derart zur Geltung. Regisseur und Bühnenbildner Nikolaus Büchel löste die Herausforderung der breiten und wenig tiefen Bühne perfekt. Das mit natürlichen Materialien geschaffene Bühnenbild harmoniert mit den Lichteffekten. Faszinierend auch, wie mit wenig Requisiten grosse Wirkung erzielt werden konnte. Dass es hier keine Versenkung, keine Seitenbühne gibt, lässt auch die zehn Bandmitglieder um den Musikalischen Leiter Marco Schädler zu Protagonisten werden.
Sie bereichern das Stück mit 28 Country- und Westernstücken, kombiniert mit Solos und Duetten der stimmstarken Darstellerinnen und Darsteller. Faszinierend sind zudem die kreativen Kostüme und die lebendige Choreographie von Miguel Angel Zermeño – mit viel Kraft, wenigen Hilfsmitteln und grosser Wirkung. Das Musical lebt von einem originellen Aufbau und einer spannenden Dramaturgie: mal verliebt, mal melancholisch und traurig.
Das Musical Eldorado läuft noch bis am 25. Juni in der Lokremise in Buchs. Tickets unter: www.dasmusical.ch