Diesen Text zu lesen, geht etwa gleich schnell, wie einen Kaffee zu trinken. Probieren Sie es aus.
Schweizerinnen und Schweizer haben im Jahr 2019 durchschnittlich 1084 Tassen Kaffee getrunken, also 2,9 Tassen pro Tag. Sie landeten damit auf Platz drei der Weltrangliste, hinter Deutschland und Norwegen. Dies zeigt eine Erhebung des Branchenverbandes Cafetier Suisse.
Hält Kaffee wirklich wach? Hat Espresso mehr Koffein als ein Café Crème? Wir klären die bekanntesten Mythen.
Nein.
Ein weitverbreiteter Irrtum ist, dass Kaffee dem Körper Flüssigkeit raubt, und ohne ein zusätzliches Glas Wasser schädlich für den Flüssigkeitshaushalt ist. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) erklärt hierzu, dass es zwar richtig sei, dass das im Kaffee enthaltene Koffein einen harntreibenden Effekt habe. Dieser sei jedoch nur von vorübergehender Wirkung.
Nein.
Auch wenn Alkohol die Wirkung von Kaffee abschwächen kann, so funktioniert dies umgekehrt nicht.
Jein.
In der ersten halben Stunde nach dem Genuss passiert gar das Gegenteil, dann hat Kaffee eine beruhigende Wirkung. Nach dieser Zeit stimmt die Aussage aber, denn das Koffein hemmt einen körpereigenen Stoff an der Ausschüttung von Schlafhormonen.
Jein.
Es ist etwas dran an diesem Mythos: Koffein kurbelt die Durchblutung an, auch im Gehirn, was Kopfschmerzen lindern kann. Es gibt aber viele verschiedene Arten von Kopfschmerzen und nicht bei allen hilft Kaffee.
Jein.
Ein Filterkaffe hat rund 40 bis 66 Milligramm Koffein pro 100 Milliliter, Espresso deren 100 bis 120 Milligramm. Da man aber beim Café Crème eine deutlich grössere Menge konsumiert, ist der Koffeingehalt entsprechend höher.
Jein.
Darüber ist sich die Forschung uneins. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft Koffein nicht als süchtigmachend ein. Jedoch kann sich durch Kaffee ein Gewöhnungseffekt einstellen, der beim Absetzen zu milden Entzugserscheinungen wie Kopfschmerzen führt.
Ja.
Die Zahnoberfläche weist kleine Rillen auf, die die natürlichen Farbpigmente von Lebensmitteln aufnehmen. Als Leitfaden gilt: Alles, was permanente Flecken in der Kleidung auslöst, verfärbt auch die Zähne. Also auch Kaffee.
Jein.
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit rät Schwangeren, einen Wert von 200 Milligramm Koffein über den Tag verteilt nicht zu überschreiten. Vorausgesetzt, eine Schwangere trinkt keine weiteren koffeinhaltigen Getränke wie Cola, hält sie die Maximalmenge mit etwa zwei Tassen Filterkaffee ein. Das Schweizer Bundesamt für Lebensmittelsicherheit schreibt zum Thema: Kindern und schwangeren oder stillenden Frauen wird vom Konsum von stark koffeinhaltigen Getränken, zum Beispiel Energydrinks, abgeraten.