Ein Bild sagt mehr als tausend Worte: Zwischen 1951 und 2001 sank die Zahl der Hochstamm-Obstbäume von über 13 auf weniger als drei Millionen Stück. Trotz mehreren Dutzend Millionen Franken Bundessubvention über den ökologischen Ausgleich wurden 80 Prozent der grossen Obstbäume abgeholzt.
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte: Zwischen 1951 und 2001 sank die Zahl der Hochstamm-Obstbäume von über 13 auf weniger als drei Millionen Stück. Trotz mehreren Dutzend Millionen Franken Bundessubvention über den ökologischen Ausgleich wurden 80 Prozent der grossen Obstbäume abgeholzt. Und auch nach 2001 wurden doppelt so viele Hochstämmer gefällt wie angepflanzt.
Jede Stunde würden sieben Hochstammbäume gerodet, hiess es am diesjährigen Tag der Hochstämmer.
Ein wichtiger Grund für diese Entwicklung: Hochstämmer geben mehr Arbeit, werfen später und erst noch weniger Ertrag ab als Obst-Intensivanlagen. Neubestockungen würden nur selten erfolgen, gäbe es nicht namhafte Beiträge von staatlicher und privater Hand.
Es sind landwirtschaftlich begründete Subventionen, aber auch beachtliche Gelder, die aus ideellen Gründen fliessen. Beispielsweise durch den Fonds Landschaft Schweiz (FLS). Für dessen Präsident Marc F. Suter ist klar: «Obstbäume prägen die Landschaft, machen den Reiz unseres Landes aus. Einer Landschaft ohne Bäume fehlten die Nischen für Tiere und Pflanzen; sie verkäme als intensiv genutzte Agrarlandschaft zu einer Wüste.» Aus diesen Gründen finden Obstbaum-Pflanzaktionen auch in der Ostschweiz Gehör und Geld beim Fonds.
Josef Schmidlin, vormaliger Geschäftsleiter von Hochstamm Suisse, einer Labelorganisation zur Förderung inländischer Hochstamm-Produkte, kann zwar Fortschritte in der Verwertung von Obst ab Hochstämmern vermelden, sieht aber auch «die Gefahr, dass die Zahl der Hochstammbäume weiter abnimmt und der Most importiert werden muss». Eine nachhaltige Förderung sei deshalb «unabdingbar». Für einen hochwertigen Apfelsaft brauche es geeignete Apfelsorten, von denen die meisten auf Hochstammbäumen wüchsen. (lö)