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Ostschweiz
Arbon, Kreuzlingen, Weinfelden
Der HC Thurgau verliert das Heimspiel gegen die GCK Lions 2:3. Die Niederlage verschlechtert die Lage der fünftplatzierten Ostschweizer im Kampf um die direkten Playoff-Plätze noch nicht dramatisch. Doch nun könnte nebst der sportlichen Herausforderung noch das Nervenflattern hinzukommen. Schon am Montag geht es ins Tessin zu den wiedererstarkten Rockets.
Nach dem 1:2 am Donnerstag in Sierre unterlag der HC Thurgau auch am Samstag zu Hause den GCK Lions knapp - nach zweimaliger Führung durch Dominik Binias (1:0/12.) und Ian Derungs (2:1/25.) mit 2:3. Gegen zwei Kontrahenten, die drauf und dran sind, den spannenden Kampf um die Playoff-Plätze aufzumischen, liessen die Ostschweizer alle Punkte liegen. Sierre kletterte mittlerweile schon über den Trennstrich auf Platz sechs und auch die GCK Lions schöpfen dank ihres Vollerfolgs in der Weinfelder Güttingersreuti wieder Hoffnungen, ohne Umweg übers Pre-Playoff in die Viertelfinals zu kommen.
Ausgerechnet während es bei den direkten Gegnern läuft, beginnt der HC Thurgau zu schwächeln. Auch wenn es für die Niederlage gegen die Zürcher Junglöwen Gründe gibt.
Dem Trainerduo Mair/Winkler stand am Samstag nur noch ein Rumpfteam zur Verfügung. Nebst dem zweiten Ausländer Rickard Palmberg musste Thurgau gegen die GCK Lions auch auf den kranken Stürmer Nico Lehmann verzichten. Damit war die erste Linie des HCT komplett entzaubert. Adam Rundqvist war kein valabler Ersatz auf der Centerposition zwischen Ian Derungs und Jonathan Ang, weil er einfach nicht der Spielertyp ist dafür. Schliesslich setzten Thurgaus Trainer noch Dominic Hobi als Center der Paradelinie ein und vereinten damit jene Stürmer, die derzeit am besten in Form sind. An der 2:3-Niederlage konnte aber auch diese Rochade nichts ändern.
Und weil Yannick Brüschweiler vom NLA-Partnerteam Rapperswil-Jona nach zwei Partien zurückbeordert wurde, standen Thurgau gegen die GCK Lions eigentlich nur drei Sturmreihen zur Verfügung. Der vierten mit David Baumann, dem neuen B-Lizenz-Spieler Frédéric Jolliet (von Düdingen aus der MySports League) und dem 19-jährigen Swiss-League-Debütanten Jan Meier von den HCT Young Lions fehlte es offensichtlich an Spielpraxis auf diesem Niveau. Immerhin: Meier hatte in der 43. Minute im Gewusel vor GCK-Goalie Robin Zumbühl das 3:2 für Thurgau auf dem Stock.
Der HC Thurgau hat im Hinblick auf das happige Schlussprogramm in der Swiss-League-Qualifikation und das anschliessende Playoff B-Lizenzen für vier Spieler gelöst: Für Stürmer Frédéric Jolliet (Düdingen/MSL), Stürmer Livio Azevedo (Bern U20), Stürmer Mischa Bleiker (Chur/MSL) und Goalie Sandro Zaugg (Wiki-Münsingen/MSL). Jolliet kam bereits am Samstag gegen die GCK Lions zum Einsatz, die restlichen drei Spieler stossen erst nach Saisonende ihrer jeweiligen Klubs zum HC Thurgau. (mat)
Dem HCT fehlte es am Samstag weder am Willen noch am Einsatz. Die Mannschaft ackerte und rackerte, verzeichneten deutlich mehr Torschüsse als die Gäste vom Zürichsee. Doch die vielen Umstellungen in der Aufstellung waren einfach zu viel Sand im Offensivgetriebe. Und im Abwehrverhalten machten die Thurgauer die entscheidenden Fehler mehr als die Gäste. Beim 2:3 etwa brachte Kevin Kühni den Puck nicht unter Kontrolle, worauf GCK-Topskorer Victor Backman und Torschütze Lionel Marchand zu zweit leichtes Spiel hatten vor Goalie Luis Janett.
Der HC Thurgau hatte aber auch Pech. Bei zahlreichen Torchancen schlitterte der Puck nur haarscharf an einem Treffer vorbei. Und wie schon am Donnerstag in Sierre scheiterte der Kanadier Ang auch diesmal mit einem Penalty am gegnerischen Goalie. Klar ist aber auch: Gegen die GCK Lions findet Thurgau in dieser Saison kaum Lösungen. Das 2:3 am Samstag war die dritte Niederlage in der vierten Direktbegegnung mit den Junglöwen. Und am nächsten Sonntag gastiert der HCT wieder in Küsnacht.
Zunächst steht am Montagabend aber das Auswärtsspiel gegen die Ticino Rockets an. Der Tabellenletzte schöpfte just am Samstag mit einem 5:1-Heimsieg gegen die EVZ Academy neue Hoffnung, wenigstens noch das Pre-Playoff zu erreichen. Wenn das mal kein Antrieb ist für die Raketen! Der fünftplatzierte HC Thurgau kann aber insofern beruhigt ins Tessin reisen, weil er noch immer ein Punktepolster auf Platz sieben und den EHC Visp hat. Viele Niederlagen dürfen sich die Ostschweizer aber nicht mehr leisten, bis auch dieses aufgebraucht ist.
Güttingersreuti, Weinfelden – 812 Zuschauer – SR Erard/Jordi, Bachelut/Hollenstein.
Tore: 12. Binias (Spannring) 1:0. 19. Graf 1:1. 25. Derungs (Rundqvist, Ang/Ausschluss Landolt) 2:1. 29. Henry (Schlagenhauf/Ausschluss Jolliet) 2:2. 49. Marchand (Backman, Noah Meier) 2:3.
Strafen: 2-mal 2 Minuten gegen Thurgau, 4-mal 2 Minuten gegen die GCK Lions.
Thurgau: Janett; Soracreppa, Forrer; Moor, Parati; Schmutz, Kühni; Törmänen; Derungs, Rundqvist, Ang; Spannring, Hobi, Binias; Petrig, Hollenstein, Woger; Baumann, Jolliet, Jan Meier.
GCK Lions: Zumbühl; Büsser, Guebey; Noah Meier, Braun; Capaul, Burger; Landolt; Marchand, Backman, Hayes; Casutt, Schlagenhauf, Küng; Riedi, Aeschlimann, Truog; Suter, Henry, Graf; Baechler.
Bemerkungen: Thurgau ohne Lehmann (krank), Palmberg, Fechtig, Fritsche, Loosli (alle verletzt), Senn, Salamin (beide HCT Young Lions) und Brüschweiler (zurück zu Rapperswil-Jona), dafür erstmals mit Jolliet (mit B-Lizenz von Düdingen/MSL) und Jan Meier (HCT Young Lions). – GCK Lions ohne Sopa (gesperrt), Berri (krank) und Mettler (verletzt). – Schweigeminute vor dem Spiel für das verstorbene, langjährige HCT-Mitglied Paul Merz. – 10. Jolliet lenkt Schuss von Kühni an die Latte. – 52. Ang verschiesst Penalty. – Thurgau ab 57:49 mit zusätzlichem Feldspieler anstelle von Goalie Janett. – 59:52 Timeout Thurgau.