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Ostschweiz
Arbon, Kreuzlingen, Weinfelden
Im Dezember 2017 haben Brigitte und Martin Lang fast alles verloren in einer Feuersbrunst. Viele ihrer Tiere starben im Feuer. Seither kämpft sie mit der Versicherung um die Renovation des lädierten Wohnhauses.
Ganz verschwunden ist der Geruch noch nicht. 20 Monate nach dem Grossbrand auf der Liegenschaft von Brigitte und Martin Lang modern die verkohlten Balken und verströmen den unverwechselbaren Geruch. Am 12. Dezember 2017 zerstörte das Feuer sämtliche Stallungen und die Scheune von Langs Liegenschaft. Nur das Wohnhaus blieb grösstenteils vom Feuer verschont – wenn auch nicht vom Löschwasser.
Das sie nun endlich den Auftrag für den Abtransport geben konnte, freut Brigitte Lang. «Seit bald zwei Jahren muss ich immer an dieser Brandruine vorbeigehen, ich kann es nicht mehr sehen», sagt sie.
«Es stinkt immer noch und ich bin froh, kann dieser Bereich nun aufgeräumt werden.»
Zwei Arbeiter kümmern sich nun um die Brandruine. Einer mit dem Bagger, der andere von Hand. «Es hat viele unterschiedliche Materialien hier im Schutt. Deshalb muss das auch fein säuberlich sortiert und entsorgt werden», sagt Brigitte Lang. «In den abgebrannten Räumen lebten meine Hunde und Katzen. Dazu hatte ich dort mein Büro drin und diverses Material im Lager, leider auch viele persönliche Erinnerungsstücke.»
Das Wohnhaus an der Boltshauserstrasse ist von den Aufräumarbeiten nicht betroffen. Während die Gebäudeversicherung den Schaden an den abgebrannten Gebäuden diskussionslos übernimmt, steht sie mit Langs im Clinch, was das Wohnhaus betrifft. Sowohl die Gebäudeversicherung als auch Langs möchten das Haus renovieren.
«Mit dem angebotenen Betrag ist das völlig unmöglich, etwas darüber pinseln reicht angesichts der Schäden einfach nicht»
sagt Brigitte Lang. «Ich habe von mehreren Handwerkern Offerten einholen lassen, und die laufen alle auf die doppelte Summe heraus. Und das wohl gemerkt ohne allfällige versteckte Schäden.»
Langs haben deshalb den ersten Entscheid angefochten und an die Rekurskommission für die Gebäudeversicherung weitergezogen. «Zuletzt habe ich im Mai eine Eingabe gemacht, seither habe ich nichts mehr von der Rekurskommission gehört», sagt Lang. Es sei eine sehr unbefriedigende Situation für sie und ihren Mann. Dieser wohnt in einer Mietwohnung, Brigitte Lang hat sich einen Wohnwagen eingerichtet hinter der Brandruine, um nah bei ihren Tieren sein zu können.
«Wir haben immer noch kein richtiges Zuhause, das ist keine Bagatelle.»
Etwas erfreuliches durfte Brigitte Lang dieses Jahr mit ihrer Hündin erleben. «Ich konnte sie decken lassen und sie hat einen Wurf Junge auf die Welt gebracht», sagt Lang. Alle ihre anderen reinrassigen Deutschen Schäferhunde waren in der Feuersbrunst ums Leben gekommen.
Nebst den Hunden pflegt Lang auch 30 Schafe, zwei Esel und Schweine. Diese zu tränken war im vergangenen Winter ein grosses Problem für Brigitte Lang. «Bei Minustemperaturen fror immer die Wasserleitung ein, ich hab daher oft Wasser aus unserer Wohnung runter zu den Tieren geschleppt», sagt Lang. Nun kann sie immerhin vom Anschluss im Keller ihres Hauses, der wieder in Betrieb gesetzten wurde, Wasser mit einem Schlauch zu den Tieren bringen.