Bei der ersten Ausgabe der Shooting Masters Switzerland gastieren Weltcupsieger, Welt- und Europameister im Oberstufenzentrum Gais.
sportschiessen. Am 5. und 6. Februar organisieren die Sportschützen Gais wie 2010 die Gruppen- und Einzelmeisterschaften des Ostschweizer Sportschützenverbandes. Diesmal erhält der Grossanlass durch die ersten Shooting Masters Switzerland einen internationalen Anstrich und eine sportliche Aufwertung. Zu Gast sein werden neben Schweizer Internationalen auch Weltklasse-Athleten. Angeführt wird das Starterfeld vom dreifachen Olympiateilnehmer, Welt- und Europameister Peter Sidi (HU), der aktuell in der Weltrangliste die Plätze eins (Kleinkaliber 50m) und zwei (Luftgewehr 10m) einnimmt. Der Olympia-Fünfte Marco de Nicolo (IT) stand nach seinem EM-Titel 2001 fünfmal im Weltcup auf dem Podest.
Beim Shooting Masters Switzerland handelt es sich um einen Show-Wettkampf auf höchstem Niveau. «Der Schiesssport muss neue Wege gehen. Wir sollten analog den Langläufern oder Biathleten in die Dörfer und Städte, um den Leuten zu zeigen, wie attraktiv und spannend die Wettkämpfe sein können», betont OK-Mitglied Werner Höhener. Dass der Startschuss in Gais fällt, bietet sich an: «Die Infrastruktur steht wegen der Ostschweizer Meisterschaft. Wir können sie so doppelt nutzen», sagt Höhener, der sich seit Jahren für die Entwicklung der olympischen Sportart einsetzt. Dem OK gehört auch der Innerrhoder Kantonalpräsident Josef Rusch an. Bisher galt der Appenzeller als 300-m- und nicht als 1-m-Indoor-Schütze. «Wir Schützen müssen vom Kaliberdenken wegkommen. Alle betreiben den gleichen Sport. Auf welche Distanz spielt doch keine Rolle. Neue Wettkampfformen sind auch bei uns gefragt», erklärt Rusch.
Beim Auftakt am 5. Februar wird es sich um ein einmaliges Gastspiel handeln. «Die zweite Austragung findet am 17. Dezember im Athletik-Zentrum St. Gallen statt», stellt OK-Präsident Josef Dürr klar. Die Gaiser als Lückenbüsser? «Keineswegs», kontert Höhener, «wir hätten die Leute gar nicht, um einen solchen Anlass jedes Jahr zu organisieren. Es ist schon schwierig, die Helferinnen und Helfer für die Ostschweizer Meisterschaft zu rekrutieren. Der Wechsel nach St. Gallen ist also in unserem Sinn.»
In der gemischtgeschlechtlichen Konkurrenz treffen die 16 Starter und Starterinnen zuerst in acht Duellen aufeinander. Die Sieger qualifizieren sich für den Final, der wie an Olympischen Spielen oder Weltmeisterschaften nach den Regeln des Internationalen Verbandes ablaufen wird. Analog der deutschen Bundesliga wird während des Wettkampfs nicht wie in Schweizer Schiessständen üblich Ruhe herrschen, sondern das Publikum soll Emotionen zeigen. Glocken, Sprechchöre, Hupen, Musik, es soll sich in Gais auch eine neue Fankultur entwickeln.
Den Schweizern dürfte wohl die Aussenseiterrolle bleiben. Die St. Gallerin Andrea Bürge-Brühlmann erwies sich in der Vergangenheit selten als 10-m-Spezialistin. Möglicherweise wird einer Ostschweizerin eine Wild Card erteilt. Denkbar wäre, Lokalmatadorin Sandra Moshin als Nummer 16 zu setzen. Die EM-Teilnehmerin weist Bestresultate auf, die ihr je nach Auslosung eine Finalchance liessen.
Erwartet werden von Josef Dürr, Werner Höhener und Sepp Rusch rund 500 Zuschauer. Direkt hinter den Schützen werden Tribünen aufgestellt, so dass die Besucher einen Eindruck erhalten, was bei den Athleten abgeht.