Am Samstagmorgen strömten zahlreiche Frauen in den Kapplerhof in Ebnat-Kappel, um am überkonfessionellen Frauenfrühstück den Vortrag «Stark und zugleich sensibel werden» zu verfolgen und Gedankenimpulse zum Thema zu erhalten.
ebnat-kappel. Das Frauenfrühstück ist ein Treffen von Frauen aus verschiedenen Landes- und Freikirchen. Zweimal pro Jahr treffen sich die Frauen im Kapplerhof zu einem Morgenessen und tauschen sich über verschiedene Lebensthemen aus christlicher Sicht aus.
Dieses Jahr galt die Aufmerksamkeit der Frauen persönlicher Stärke und Feinfühligkeit. Die Referentin Andrea Neukom stellte sich den Frauen in einem Interview kurz vor. Viele, die das Frauenfrühstück regelmässig besuchen, kennen Andrea Neukom noch von der Zeit, als sie das Treffen mitorganisierte und moderierte. Andrea Neukom lebte während 17 Jahren in Ebnat-Kappel und war bis zu ihrem Wegzug Mitglied in der Chrischona-Gemeinde Ebnat-Kappel. Sie ist verheiratet, hat drei Kinder und sagt von sich selber, dass sie leidenschaftlich gerne mit Frauen arbeitet.
Diese Leidenschaft spürte man dann auch in ihrem Vortrag zum Thema «Stark sein und dabei sensibel werden». Zu Beginn zeigte die Referentin Bilder von berühmten Personen. Jede Besucherin war aufgefordert, sich zu überlegen, wen man von diesen Menschen als starke Persönlichkeit wahrnimmt. Doch macht Stärke einem auch automatisch liebenswert? Und wenn einem nicht Stärke alleine liebenswert macht, welche Eigenschaften dann? Sir Peter Ustinov sagte dazu treffend: Wir bewundern Menschen wegen ihrer Stärke, aber wir lieben sie wegen ihrer Schwäche. Das Ziel diese Vortrages war es, dass Frauen Hilfestellung erhalten, um zu starken und doch liebenswerten Menschen zu reifen – sowohl in ihrer Persönlichkeit, wie auch in ihrem Glauben.
Andrea Neukom zeigte den Frauen auf, dass man sich mit sich selbst auseinandersetzen muss, um sich und andere besser zu verstehen. Wenn man weiss was man kann und woher man kommt, muss man sich nicht ständig mit anderen vergleichen. Dadurch kann man die eigenen Leistungsgrenzen besser akzeptieren und versinkt nicht bei jeder Krise im Leben im Selbstmitleid. Anhand von drei Naturbildern erklärte die Referentin, was es braucht, um zu reifen und stark zu werden. Einerseits brauche es Zeit. Wie bei einem Laubbaum. Es daure seine Zeit, bis sein Stamm stark gewachsen ist und zusammen mit dem Wurzelwerk genügend Halt biete. Andererseits brauche es auch einen gewissen Widerstand im Leben. Die Referentin nannte das Beispiel einer Palme. Damit diese senkrecht in die Höhe wachse, lege man ihr oben in die Krone einen Stein. Durch den Widerstand erhalte sie einen starken und geraden Wuchs. Als letztes wählte Andrea Neukom das Sinnbild einer Perle. Eine Perle sei erst nichts weiter als ein, für die Muschel lästiges, Sandkorn. Aber gerade aus diesem störenden Fremdkörper entwickle sich ein Schmuckstück.
Andrea Neukom gab den Frauen mit auf den Weg, dass es Zeiten des Leidens und Zeiten der Einsamkeit brauche, die einem formen. Eine wichtige Stütze dabei sei der Glaube an Jesus Christus und das Wissen, dass man solche Zeiten nicht alleine durchstehen muss. Sondern, dass er auf dem Lebensweg mittrage.
Andrea Neukom lieferte mit ihrem Vortrag viele Impulse, um über das Leben und die eigenen Situation nachzudenken. Nach einem kurzen Musikvortrag, konnte man sich beim Büchertisch von der christlichen Buchhandlung Wattwil mit Literatur passend zum Thema des Morgens eindecken.
Das nächste Frauenfrühstückstreffen findet am 19. November wieder im Hotel Kapplerhof statt. Das vielversprechende Thema im Herbst lautet «Das Schweigen der Männer». (pd)