Schliessungsphase hat begonnen

Bevor das Alters- und Pflegeheim Mogelsberg Ende Jahr endgültig schliesst, muss für die Pensionäre und die Angestellten eine Nachfolgelösung gefunden werden. Die Diskussion über die weitere Nutzung der Gebäude ist offen.

Urs M. Hemm
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MOGELSBERG. In einem knappen Jahr schliesst das Alters- und Pflegeheim (APH) Mogelsberg in seiner jetzigen Nutzungsform definitiv seine Tore. In dieser letzten Phase sind die Heimleitung und die Gemeinde bemüht, für das verbliebene Personal und die Bewohner des Heims Anschlusslösungen zu finden. Zudem ruft die Gemeinde Neckertal in ihrem Mitteilungsblatt die Bevölkerung dazu auf, Vorschläge für die weitere Nutzung des Heimgebäudes sowie der direkt daneben liegenden landwirtschaftlichen Liegenschaft vorzubringen.

Schwierige Planung

Gemäss Heimleiterin Esther Frei wohnen zurzeit 15 Pensionäre im APH Mogelsberg. «Wir versuchen zusammen mit den Bewohnerinnen und Bewohnern sowie mit deren Angehörigen, neue Heimplätze zu finden, die den jeweiligen Bedürfnissen der Pensionäre entsprechen», sagt sie. Wann die Bewohner jedoch umziehen könnten, hänge jeweils von der Verfügbarkeit der Plätze in den anderen Institutionen ab, so Esther Frei. Eine Planung sei schwierig, weil sich die Belegung in Alters- und Pflegeheimen schnell ändern könne. Die Menschen, die nicht sofort eine Alternativlösung finden, würden weiterhin in ihren angestammten Zimmern verbleiben, auch wenn sich das Haus nach und nach leere. Für Bewohner, die bis zum Schliessungstermin am 31. Dezember keinen neuen Heimplatz gefunden haben, hält die Gemeinde Neckertal – als Besitzerin des APH Mogelsberg – einen Notfallplan bereit. «Falls nötig, haben wir mit den Alters- und Pflegeheimen in Brunnadern und Oberhelfenschwil eine Übereinkunft, dass diese Pensionäre auf jeden Fall dort aufgenommen werden», sagt Vreni Wild, Gemeindepräsidentin von Neckertal.

Flexible Kündigungsfristen

Für die Mitarbeiter des APH Mogelsberg wurden gemäss Mitteilungsblatt spezielle Rahmenvereinbarungen getroffen, die ihnen bei der Stellensuche helfen sollen. So können sie beispielsweise von bezahlten Schnuppertagen oder Weiterbildungskursen profitieren. «Dem gesamten Pflegepersonal wurde zwar auf den 31. Dezember gekündigt. Findet aber jemand früher eine Stelle, kann er oder sie diese natürlich früher antreten, die Kündigungsfristen sind in diesen Fällen von sekundärer Bedeutung», so Vreni Wild. Falls sich das Heim vor dem 31. Dezember vollständig leeren sollte, werde versucht, mit dem APH Brunnadern oder anderen Institutionen eine Lösung für die Mitarbeiter zu finden, sagt Vreni Wild. Im März werde die Gemeinde eine Standortbestimmung vornehmen, um zu sehen, wie viele Pensionäre noch im Heim leben und aufgrund dieser Situation über das weitere Vorgehen entscheiden.

Vorschläge sind willkommen

Betreffend der weiteren Nutzung des Heimgebäudes und der landwirtschaftlichen Liegenschaft, die unmittelbar neben dem Heimgebäude liegt, sei hingegen noch nichts entschieden worden. «Für 2013 wurde das Heimgebäude von einer Behindertenorganisation gemietet, die wegen eines Umbaus die Menschen ausquartieren muss», weiss Vreni Wild.

Für die Zeit danach sei noch alles offen. Im Gespräch sei eine Nutzung im Jugend- oder Behindertenbereich, da die entsprechende Infrastruktur bereits vorhanden sei, sagt Vreni Wild. Doch auch für den Tourismus oder für private Organisationen wäre eine Nutzung denkbar. Grundsätzlich wäre eine Organisation wünschenswert, die sowohl das Heimgebäude als auch die landwirtschaftliche Liegenschaft nutzt, da diese sehr nahe beisammen liegen und ein landwirtschaftlicher Betrieb nicht nur Lärm, sondern auch Geruchsemissionen mit sich bringe. Ansonsten würde eine Nutzung der Gebäude von verschieden Betreibern viel Toleranz erfordern. «Wir sind auch offen für Ideen und Vorschläge aus der Bevölkerung, damit die Liegenschaft auch in Zukunft sinnvoll genutzt werde», so Vreni Wild. Und obwohl die Gebäude im Laufe des Jahres zum Verkauf ausgeschrieben werden, habe eine Veräusserung der Liegenschaften für die Gemeinde Neckertal nicht Priorität, auch konkrete Projekte zur Pacht würden berücksichtigt werden, versichert Vreni Wild.