Die Leistung der 1.-Liga-Handballer des TV Appenzell genügte nicht, um auswärts gegen den HSC Kreuzlingen zu punkten. Die Innerrhoder verlieren nach einer nervenaufreibenden Schlussphase knapp mit 26:27 (13:15) Toren.
Handball. Wutentbrannt verliessen die Spieler des TV Appenzell am Samstagabend die Egelsee-Turnhalle Kreuzlingen in Richtung Garderoben. Das Gästeteam nutzte nicht die volle Spielzeit für einen Ausgleich, sondern TVA-Coach Richard Metzler warf zwei Sekunden vor Spielschluss bereits das Handtuch und zog sein Team zurück. Vorangegangen war diesen Szenen eine hektische Schlussphase, in der fast jeder Entscheid des Schiedsrichterduos angezweifelt wurde.
Noch in der 55. Minute lagen die Innerrhoder mit drei Toren (23:26) in Rücklage. Dank den Paraden von Andreas Masina, der gegen Ende des Spiels zu Hochform auflief, kamen die Innerrhoder nochmals nahe heran und schnupperten am Sieg. Eineinhalb Minuten vor dem Ende erzielte TVA-Spielertrainer Rolf Erdin den Anschlusstreffer zum 25:26 und Martin Geisser schaffte 34 Sekunden vor Schluss wiederum den 26:27-Anschlusstreffer.
Beim folgenden Angriff der Thurgauer kam es zu einer strittigen Szene am Kreis zwischen dem Kreuzlinger und drei Appenzellern.
Seiner Linie treu bleibend, jedoch zum grossen Unverständnis der Gäste, entschied das Schiedsrichtergespann auf Siebenmeter. Andreas Masina hielt den Penalty von Kreuzlingens Dominique Baumann mirakulös und eröffnete somit seinem Team 15 Sekunden vor Ablauf der Spielzeit die Option auf ein Unentschieden.
Doch die Appenzeller kassierten auf Grund ihrer Reklamationen in der vorangegangenen Szene drei Strafen. Weil Marco Sutter bereits auf der Strafbank sass, standen für die letzten Spielsekunden inklusive Torhüter nur noch drei Spieler des TVA auf dem Feld. Unter diesen Voraussetzungen war der Ausgleich nicht mehr möglich.
Die Appenzeller starteten gut in die Partie. Mit der kompakten 6-0-Deckung des TVA bekundeten die Thurgauer Mühe und kamen kaum zu guten Abschlusspositionen. Zum Spielbeginn hatte der TVA die Oberhand und führte nach einer Viertelstunde mit 9:7 Toren. Die Kreuzlinger steigerten sich gegen Ende der ersten Halbzeit und kehrten das Resultat zu ihren Gunsten in eine 15:13 Pausenführung. Der TVA erwischte einen schlechten Start in die zweite Halbzeit und geriet mit fünf Toren (15:20) in Rücklage.
Die Gäste liessen in dieser Phase das Tempo in der Offensive vermissen und scheiterten mehrmals an Stefan Huber im Tor der Kreuzlinger.
Das zentrale TVA-Trio mit Rolf Erdin, Martin Geisser und Roman Künzler vermochte für einmal nicht an die Leistungen der vorangegangenen Spiele anzuknüpfen. So gelang beispielsweise dem bisherigen TVA-Topskorer Roman Künzler aus dem Spiel heraus kein Tor.
Bemerkbar wurde auch die lange Verletzungsliste, was Spielertrainer Erdin nur beschränkte Rochaden ermöglichte.
Das Heimteam verpasste es in dieser Phase jedoch, die Vorentscheidung herbeizuführen und konnte sich nicht weiter absetzen. Der TV Appenzell spielte in der Deckung konstant gut und konnte sich in der Schlussphase auf Andreas Masina verlassen. Wichtig für den TV Appenzell waren die 47. und 48. Minute.
Urs Inauen, Rolf Erdin und Andreas Inauen verkürzten innert weniger Sekunden vom 18:23 auf 21:23 und leiteten mir ihren Treffern die packenden Schlussminuten ein. Einmal mehr jedoch war das Glück den Appenzellern nicht hold.
Das Spiel gegen Kreuzlingen besiegelte bereits die dritte Saisonniederlage mit einem Tor Differenz. Der TVA bleibt damit auf dem sechsten Tabellenrang.
Der Abstand zur Spitze hat sich mit sechs Punkten auf Leader Uster und mit vier Punkten auf Wohlen und Kreuzlingen weiter vergrössert. Will der TVA die Chance auf einen Platz in der Aufstiegsrunde wahren, ist ein Heimsieg am kommenden Wochenende gegen Frauenfeld Pflicht.
HSC Kreuzlingen – TV Appenzell 27:26 (15:13) Turnhalle Egelsee – 190 Zuschauer – Sr. Keiser, Rottmeier. Appenzell: Andreas Masina/Gabor Busa (1.-16.), Roman Künzler (5 Tore/5 Penalty), Rolf Erdin (8), Diego Goldener, Sven Sutter, Urs Inauen (1), Florian Bolting, Marco Sutter (2), Martin Geisser (6/1), Lloyd Leslie, Andreas Inauen (4), Pascal Schweizer. Strafen: Kreuzlingen 9mal 2 Minuten, Appenzell 10mal 2 Minuten.