Ein Sieg wird jedem gegönnt

Am Freitagabend kehrten die transplantierten Martina und Röbi Knaus erfolgreich von den «Winter World Transplant Games» im französischen Savoie nach Nassen zurück. Die beiden Skisportler wurden am Samstag von Angehörigen und Freunden begrüsst.

Melanie Graf
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Herzlicher Empfang in Nassen: Die beiden Medaillenabräumer Martina und Röbi Knaus (rote Jacken) wurden von Freunden willkommen geheissen. (Bild: mgr)

Herzlicher Empfang in Nassen: Die beiden Medaillenabräumer Martina und Röbi Knaus (rote Jacken) wurden von Freunden willkommen geheissen. (Bild: mgr)

Nassen/Savoie. Die Familie Knaus hatte am Samstagmittag ein volles Haus. Viele Freunde und Angehörige der Familie liessen es sich nicht nehmen, den Medaillensammlern ihre Aufwartung zu machen.

30 Medaillen für Schweizer Team

Röbi und Martina Knaus, Vater und Tochter, nahmen nach der Teilnahme der «Winter Word Transplant Games» vor zwei Jahren im Finnischen Rovaniemi, wiederum erfolgreich an der Winterweltmeisterschaft der Transplantierten teil. Dieses Jahr fand die Meisterschaft vom 17.

bis 22. Januar in Sainte-Foy-Tarentaise, in Savoie, Frankreich statt. Das Schweizer Team war mit sieben Personen vertreten. Teams aus 25 Ländern waren dabei, rund 300 transplantierte erwachsene Teilnehmende gingen in verschiedenen Alterskategorien an den Start. Beim Nicholas-Cup nahmen etwa 50 Kinder teil. 30 Medaillen nahm das Schweizer Team mit nach Hause. Röbi Knaus konnte eine bronzene, drei silberne und eine goldene Medaille verbuchen. Mit der Goldmedaille, sagt Röbi Knaus, habe er überhaupt nicht gerechnet.

«Ich bin ganz spontan im Langlaufteam eingesprungen, da dieses einen Mann zu wenig hatte», sagt der 53jährige nierentransplantierte Skisportler.

Endlich habe ich es geschafft

Seine Tochter, die viermal Silber abräumte, freute sich ganz besonders darüber, dass sie nun endlich ihrem Vater in einem Skirennen zeitlich überlegen war. Die beiden starteten zwar in verschiedenen Kategorien, die zu absolvierende Strecke war jedoch dieselbe.

«Noch nie war ich schneller als er, nun habe ich es endlich geschafft», sagte die 23jährige Martina lachend und zwinkerte ihrem Vater zu. Die Meisterschaft habe Spass gemacht, sagt die junge Frau, die eine fremde Lunge in sich trägt.

Jedem wurde zugejubelt

Unter den Teilnehmenden sei eine lockere Stimmung gewesen und jedes Rennen, dass ein anderer gewann, wurde ihm von Herzen gegönnt.

Angehörige und Freunde der Transplantierten aus allen Ländern, die mit zum Austragungsort reisten, hätten allen im Ziel angekommenen Sportlerinnen und Sportlern zugejubelt, erzählte Martina Knaus.

In zwei Jahren werden die Wintermeisterschaftsspiele der Transplantierten vor der Haustüre ausgetragen. In Anzère im Kanton Wallis geben sich die Sportlerinnen und Sportler mit einem fremden Organ wiederum dem Sportvergnügen hin. Ob die erfolgreichen transplantierten Sportler aus Nassen daran teilnehmen ist noch offen.

Martina Knaus sagte, wenn es sich einrichten liesse, wolle sie den Wettkampf nicht verpassen.