EBNAT-KAPPEL: Renovieren und vervollständigen

Fagott und Trompete: Nach 25jährigem Betrieb soll die Orgel in der katholischen Kirche Ebnat-Kappel einer Totalrevision unterzogen und ihr Ton um diese zwei Klangfarben erweitert werden.

Serge Hediger
Drucken
Ebnat-Kappels Kirchenverwaltungsratspräsident Peter Burkhard vor der Mathis-Orgel, die renoviert und vervollständigt werden soll. (Bild: Serge Hediger)

Ebnat-Kappels Kirchenverwaltungsratspräsident Peter Burkhard vor der Mathis-Orgel, die renoviert und vervollständigt werden soll. (Bild: Serge Hediger)

EBNAT-KAPPEL. Der Kirchenverwaltungsrat der Katholischen Kirchgemeinde Ebnat-Kappel beantragt den Kirchbürgern einen Kredit in der Höhe von 101 926 Franken. Damit soll die Orgel – 1991 vom renommierten Orgelbauunternehmen Mathis in Näfels GL erstellt – zum einen revidiert und gereinigt, zum anderen auch vervollständigt werden. Denn damals wurden aus Kostengründen zwei sogenannte Vacatregister der Klangfarben Trompete und Fagott nicht eingebaut, sondern lediglich die Vorarbeiten für eine spätere Ergänzung geleistet.

Erstmalige Revision

«Der Zeitpunkt dafür ist günstig», sagt Peter Burkhard, der Präsident der Katholischen Kirchenverwaltung Ebnat-Kappel. «Es gibt keine bessere Gelegenheit für die Fertigstellung der Orgel zu einem Zeitpunkt, da sie ohnehin schon für eine erstmalige Revision auseinandergenommen werden muss.» Darüber hinaus wurden seit Ende der Kirchenrenovation viele grosse Investitionen getätigt; der aktuelle Investitionsplan zeigt, dass bis ins Jahr 2019 keine weiteren grossen Investitionen nötig sind. Burkhard: «Die nächsten Projekte werden die Sanierung der Kirchenfenster im 2017 sowie die Kirchenreinigung im Jahr 2018 oder 2019 sein. Die Kosten liegen aber in der Budgetkompetenz.»

Für die Zusammenarbeit mit der Herstellerfirma Mathis besteht übrigens eine werkvertragliche Verpflichtung aus der Erstellungszeit. «Unsere Mathis-Orgel hat unter Fachleuten jetzt schon einen guten Ruf. Ich bin gespannt, wie sie erst nach der Vervollständigung klingen wird und freue mich darauf», sagt Kirchenratspräsident Peter Burkhard. Zu Weihnachten wird die erweiterte Orgel nach beinahe zweimonatiger Bauzeit wieder in Gebrauch genommen und in der ersten Hälfte 2017 mit einem Konzert eingeweiht werden.

Eine «Punktlandung»

Neben dem Kredit für Vervollständigung und Totalrevision der Orgel werden die katholischen Kirchbürger Ebnat-Kappels am Sonntag, 20. März, über die Rechnungsablage 2015, Budget und Steuerplan 2016 sowie einen Änderungsantrag für die Gemeindeordnung zu befinden haben. Die Rechnung für das vergangene Jahr schliesst dank höherer Steuereinnahmen mit einem Aufwandüberschuss von 4310 statt den budgetierten 45 365 Franken ab – «eine Punktlandung», wie Peter Burkhard kommentiert. Der Voranschlag für 2016 sieht einen Aufwandüberschuss in der Höhe von 57 679 Franken vor; der Grund liegt bei den höheren Sozialabzügen durch die Umstellung der Pensionskasse auf das sogenannte Beitragsprimat. Zudem ist für das laufende Jahr kein Betriebsbeitrag durch die Administration in St. Gallen vorgesehen. Der Steuerfuss bleibt unverändert.

Eine rein formelle Angelegenheit ist die Änderung und Ergänzung der Gemeindeordnung. Unter Artikel 5 soll das Toggenburger Tagblatt die Toggenburger Nachrichten als amtliches Publikationsorgan ersetzen. Unter Artikel 6 schliesslich wird eine Ergänzung zur Urnenwahl der Mitglieder des Katholischen Kollegiums angebracht, die bei der letzten Revision der Gemeindeordnung vergessen ging.

Und schliesslich wird an der Kirchgemeindeversammlung die langjährige Kassierin Lilian Nüesch verabschiedet; ihre Nachfolgerin Corina Matter hat die Arbeit bereits aufgenommen.

Steht das Jahr 2016 ganz im Zeichen der Orgelrenovation, so wird der Fokus des Präsidenten 2017 auf die Gründung des Zweckverbands als Trägerschaft der Seelsorgeeinheit Obertoggenburg gerichtet sein. Diese Umstellung auf eine öffentlich-rechtliche Körperschaft wird aus juristischen Gründen notwendig, zumal das Lohnwesen für die Angestellten der insgesamt fünf Obertoggenburger Kirchgemeinden sowie die gemeinsame Nutzung bestimmter Räume bislang allein über eine Verwaltungsvereinbarung geregelt ist. Gemäss einem neuen Dekret, welches das Katholische Kollegium im letzten Jahr verabschiedet hat, muss die Gründung aller Zweckverbände im Bistum bis Ende 2018 erfolgt sein.

Katholische Kirchgemeinde Ebnat-Kappel, Rechnungsgemeinde, Sonntag, 20. März, 11.30 Uhr, Michaelssaal

Das Register für die Klangfarbe Trompete ist bereits vorbereitet.

Das Register für die Klangfarbe Trompete ist bereits vorbereitet.