LUTZENBERG. Von Anfang an sind Heidi und Hans Aemisegger am Bauernmarkt in Heiden mit dabei – auch morgen wird man sie dort wieder antreffen. Als Direktvermarkter können sie in diesem Jahr zudem ein Jubiläum feiern: Das 50jährige.
Im Jahre 1951 kaufte der Vater von Hans Aemisegger den Bauernhof im Haufen in Lutzenberg. Zehn Jahre später übernahm sein Sohn Hans das Gehöft und führte gleichzeitig die Direktvermarktung seines Obstes – Kirschen und Zwetschgen – ein. So fuhr er mit Traktor und Wagen von Haushalt zu Haushalt bis nach Teufen, woher die Familie einst gekommen war. Aus diesem Grund kennen viele Leute Heidi und Hans Aemisegger auch heute noch. Immer wieder werden sie auch auf den Start des Bauernmarktes in Heiden angesprochen. Diesen besuchen die beiden Lutzenberger seit Beginn, also das siebzehnte Jahr.
«Früher fuhr ich zu den Leuten, heute besuchen sie mich am Markt. Mit den wenigen Transportkilometern und der Frischheit der Produkte sind wir den Grossverteilern überlegen, was die Haltbarkeit und die Qualität der Waren anbetrifft», freut sich Hans Aemisegger. Er muss es wissen, denn er verfügt über eine fünfzigjährige Praxis im Direktverkauf. «Kundinnen bestätigen es mir immer wieder, wie lange unsere Salate, das Gemüse und die Früchte haltbar sind. Die Waren, welche wir feilhalten, sind höchstens einen Tag alt. Das Gemüse beziehe ich beinahe alles von Risch, St. Margrethen. Unsere Spezialität sind ausserdem sechs verschiedene Beerenarten. Daneben haben wir Obst, Bienenhonig sowie Frisch- und Trockenfleisch im Angebot. Das Frischfleisch vom Kaninchen und Bison sowie Natura-Beef, allerdings nur auf Bestellung.» Seine Augen leuchten, wenn er an den sehr beliebten Bauernmarkt in Heiden denkt.
Morgen, Samstag, geht es wieder los. «Der Bauernmarkt in Heiden hat einen grossen Bekanntheitsgrad erlangt, dies auch wegen des vielfältigen Angebots. «Wir sind neun regionale Anbieter. Andrea Züst verkauft Konfitüre und Gestricktes, Milli Beerli Schafprodukte sowie Gefilztes. Marianne Städler ist bekannt für ihre diversen Bauernbrote sowie Backwaren. Produkte aus der Schaf- und Ziegenhaltung bietet Esther Egger an. Grosser Beliebtheit erfreut sich der Blumenstand von Gabi Federer. Vreni Fitze aus Walzenhausen verkauft selbst hergestelltes Brot, Zöpfe und Speck sowie Trockenwürste von eigenen Schweinen. Ganz im Trend liegen Ruedi und Josette Graf mit ihrem Biogemüse, -früchten, -fleisch und -wein. Neu hinzugestossen ist Alois Thoma aus dem Rorschacherberg mit selbst produziertem Fleisch und Konserven vom Schottischen Hochlandrind.
«Wir bieten unter anderem Waren an, die nicht in jedem Geschäft zu kaufen gibt», sagt Heidi Aemisegger weiter. «So ist unser Bauernmarkt ein Erlebnis. Oft kommt es vor, dass die Leute schon zu Beginn um 8.30 Uhr da sind und nach dem Einkauf in der Kaffeestube, welche in der Mitte des Marktes geführt wird, noch lange bei einem feinen Kaffee zusammensitzen. Damit die Kunden nicht lange warten müssen, habe ich die Selbstbedienung eingeführt und bediene selbst Waage und Kasse. Bei den Anbietern überwiegen die Frauen, weil es sich um keinen Nebenverdienst, sondern …» Hier erklärt Heidi Aemisegger mit grosser Bestimmtheit: «Es giit es klieses Sackgäld!» Hans Aemisegger fährt fort: «Trotzdem möchte ich den Bauernmarkt nicht missen. Nach wie vor bin ich mit viel Herzblut dabei. Ich liebe den Kontakt zu den Leuten.» Das sagt der 78-Jährige auch nach fünfzig Jahren noch.
Zum Schluss noch dies: Heidi und Hans Aemisegger feiern gleich zwei Jubiläen in diesem Jahr: Fünfzig Jahre Direktverkauf und seit 55 Jahren sind sie verheiratet.