Immobilien
Weltweiter Preisboom bei Eigenheimen – Blasenrisiken verstärken sich

Das Blasenrisiko im Eigenheimmarkt ist im vergangenen Jahr weltweit gestiegen. Das zeigt eine Preis-Analyse der UBS in 25 Grossstädten. Ein hohes Risiko besteht auch in Zürich, dessen Markt «überhitzt» ist.

Drucken
Im Zürcher Eigenheimmarkt besteht laut UBS ein hohes Blasenrisiko.

Im Zürcher Eigenheimmarkt besteht laut UBS ein hohes Blasenrisiko.

Keystone

Das Blasenrisiko sei im vergangenen Jahr im Durchschnitt der analysierten Grossstädten gestiegen, teilte die UBS am Mittwoch mit. Das geht aus dem jährlich erhobenen «Global Real Estate Bubble Index» der Bank hervor. Gleiches gelte auch für das potenzielle Ausmass einer Preiskorrektur. Das höchste Risikoniveau weisen die Eigenheimmärkte in Frankfurt, Toronto und Hongkong auf.

Aber auch in Zürich und München ist das Risiko einer Blase hoch. Der Indexwert in Zürich ist gemäss UBS von Mitte 2020 bis 2021 nochmals stark angestiegen. Die Bank bezeichnet den Markt als «überhitzt». So sei die Erwartung, dass die Preise stiegen, fest verwurzelt. «Vor allem bei Bieterverfahren laufen Käufer Gefahr, im Vergleich zu anderen Schweizer Regionen überhöhte Preise zu zahlen», heisst es in der Mitteilung.

Zürich und Genf erwartet kurzfristig keine Korrektur

Nicht ganz so hohe Preise und Indexwerte wie Zürich weist Genf auf. Dennoch liegt die Stadt im überbewerteten Bereich. Die Preise hätten ein Allzeithoch erreicht und den früheren Höchststand von 2013 übertroffen, schreibt die UBS. Allerdings erwartet die Bank weder in Zürich noch Genf «auf kurze Sicht keine breite Marktkorrektur».

Auf lange Sicht sei hingegen Vorsicht geboten. Das gilt dann, wenn sich die Zinssätze erhöhen und die Nachfrage wegen den hohen Preisen auf die Agglomeration verlagert. In diesem Fall könnten sich «die heutigen überhöhten Preise als nicht nachhaltig herausstellen».

Preise stiegen durchschnittlich um 6 Prozent

Laut UBS besteht in Vancouver, Stockholm, Amsterdam und Paris ebenfalls ein Blasenrisiko. Die untersuchten US-Städte wie Miami, San Francisco oder Boston sind überbewertet. Und auch in den Wohnungsmärkten von Tokio, Sydney, London oder Singapur bestehen starke Ungleichgewichte. Fair bewertet sind hingegen Madrid, Mailand und Warschau. In Dubai ist der Markt sogar unterbewertet.

In den 25 untersuchten Grossstädten hat sich das inflationsbereinigte Preiswachstum bei Eigenheimen von Mitte 2020 bis Mitte 2021 durchschnittlich auf 6 Prozent beschleunigt. Das sei die höchste jährliche Zunahme seit 2014. Gar ein zweistelliges Wachstum verzeichneten Moskau, Stockholm, Sydney, Tokio und Vancouver. Nicht teurer wurden hingegen Mailand, Paris, New York und San Francisco. (abi)