Dreikönigstagung
Verlegerpräsident Pietro Supino: «2022 wird medienpolitisch entscheidendes Jahr»

Verlegerpräsident Pietro Supino wirbt an der Dreikönigstagung fürs Medienpaket. Darüber hinaus werde 2022 mit der Debatte über das Leistungsschutzrecht zum «medienpolitisch entscheidenden Jahr».

Samuel Thomi
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Pietro Supino, Präsident des Verlegerverbands und Verleger der TX Group, an der Dreikönigstagung 2022.

Pietro Supino, Präsident des Verlegerverbands und Verleger der TX Group, an der Dreikönigstagung 2022.

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Anfang Jahr treffen sich die Zeitungsmacherinnen und Zeitungsmacher jeweils zur Dreikönigstagung. Dieses Jahr findet der Anlass des Schweizerischen Verlegerverbands pandemiebedingt zum zweiten Mal online statt. Und so warb Verlegerpräsident Pietro Supino am Mittwoch aus den Studios von «Tele Züri» für ein Ja zum Medienpaket. «Gesamthaft betrachtet handelt es sich dabei um einen guten Kompromiss», sagte der Verleger und Verwaltungsratspräsident der TX Group in seiner Begrüssungsrede. Dennoch sei diese Abstimmung für die Branche «von existenzieller Bedeutung», auch wenn ein grosser Teil des Medienpakets nach sieben Jahren bereits wieder auslaufen wird.

Ein Ja am 13. Februar allein werde die hiesigen Medien jedoch nicht retten, schob Supino nach. «Mittelfristig ebenfalls zwingend ist die Einführung eines Leistungsschutzrechts.» Damit sollen globale Player wie Social-Media-Konzerne oder Suchmaschinenbetreiber laut Supino «ihren Beitrag dazu beitragen» an die Kosten zur Erarbeitung von Inhalten aus allen Ecken der Schweiz. Beides sind laut Verlegerpräsident «notwendige Rahmenbedingungen», die der Staat bereitstellen müsse.

Profitiert Google, sollen Verleger mitverdienen

In seiner letzten Sitzung vor den Festtagen hat der Bundesrat entschieden, bis Ende Jahr eine Vorlage zur Einführung eines Leistungsschutzrechts für journalistische Inhalte auszuarbeiten. Sprich: Wenn zum Beispiel Google Artikel von Medienhäusern auflistet und dabei Geld mit Werbung verdient, soll der in den USA beheimatete Betreiber der Suchmaschine künftig auch den Verlegern hierzulande etwas davon abtreten müssen.

Bei der letzten Änderung des Urheberrechts vor zwei Jahren hatte die Schweiz noch auf die Einführung eines Leistungsschutzrechts verzichtet. Der Bundesrat argumentierte damals, erst die entsprechende Entwicklung in der EU abwarten zu wollen. «2022 wird medienpolitisch darum ein entscheidendes Jahr werden», folgerte Verlegerpräsident Pietro Supino an der Dreikönigstagung.