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Nach 12 Minuten und 57 Sekunden explodierte der Kopf des diesjährigen Böögs. Zum ersten Mal allerdings nicht in Zürich. Sondern coronabedingt neben der Teufelsbrücke in Uri.
Das Feuer in der Schöllenenschlucht brannte am Montagabend rasch und heftig. Dies wegen dem herrschenden heftigen Wind bei der Teufelsbrücke. Und so knallte es denn auch bereits nach wenigen Minuten zum ersten Mal. Als Seltenheit blieb schliesslich der Kopf als Einziges vom Böög übrig. Doch nach exakt 12 Minuten und 57 Sekunden zerstörten die restlichen der insgesamt 140 Böller dann auch noch diesen. Damit ist der Winter offiziell vertrieben. Und dies im Vergleich mit anderen Jahren relativ schnell. Glaubt man der Tradition, steht uns damit ein schöner Sommer bevor!
Besonders am diesjährigen Böög war nicht nur der Ort, an welchem er verbrannt worden ist. Sondern auch die zahlreichen eingebauten Spezialeffekte. So spie der Teufel etwa Gift und Galle, als ein Böller verbrannte. Oder der Böögg hatte ein kleines Corona-Monster in sich, das verbrannte. Und noch grüne und damit feuchte Holzbürdeli sorgten für ordentlich viel Rauch der vom Wind durch die Schöllenenschlucht geblasen wurde.
Der Böög ist dieses Jahr erstmals ausserhalb Zürichs verbrannt worden. Auch fehlten erstmals Pferde, die beim Verbrennen um den Böög rennen. Dies alles als Folge der Coronapandemie. Stadtpräsidentin Corinne Mauch, Zürichs Regierungspräsidentin Silvia Steiner als auch der Urner Landammann Urban Camenzind durften als wenige Personen vor Ort der Verbrennung in der Schöllenenschlucht beiwohnen – nebst dem Organisationskomitee, einigen Zünftlern und Medienschaffenden. Vergangenes Jahr war die Böög-Verbrennung wegen der Coronapandemie ersatzlos abgesagt worden. Es war allerdings nicht der erste Verzicht: Bereits 1923 hatte keine Verbrennung stattgefunden.
Die Fähigkeit zur Wettervorhersage des Brauchstums Böög-Verbrennung ist wissenschaftlich allerdings nicht belegt. Wie MeteoNews in einer Mitteilung vom Montag schreibt, hält der Glaube an den Böög als Meterologen nämlich keiner genaueren statistischen Untersuchung stand. Dies hatte MeteoSchweiz bereits früher für die Jahre 1965 bis 2005 überprüft. Die Brenndauer, also bis der Kopf des Böög explodiert, kann demnach nicht vorhersagen, wie der kommende Sommer werden wird.