Startseite
Nachrichten
Vermischtes (Nachrichten)
Intensivierte Bremskontrollen und mehr Sand beim Bremsen: Die BLS hat Massnahmen eingeleitet, damit die Mutz-Züge künftig sicher bremsen können und weitere Vorfälle verhindert werden.
(abi) Ende Jahr stiessen am Bahnhof Belp zwei Mutz-Züge zusammen, die für die Weiterfahrt gekoppelt werden sollten. An beiden Fahrzeugen entstand dabei ein Sachschaden von je rund 400'000 Franken. Ein Untersuchungsbericht der Schweizerischen Sicherheitsuntersuchungsstelle (Sust) zeigte darauf, ein «ungewöhnliches Bremsverhalten bei schlechten Schienenverhältnissen».
Das wurde einerseits bei Versuchsfahrten mit einem Mutz-Zug festgestellt, andererseits wurde ein Quervergleich mit ähnlichen Ereignissen zwischen 2013 und 2020 gezogen, die keine Schäden verursacht haben. Die BLS hat als Konsequenz bereits im Januar präventiv Massnahmen eingeleitet, um die Sicherheit der Reisenden und Mitarbeitenden zu gewährleisten, wie sie am Freitag mitteilte.
So wurde das Lokpersonal angewiesen, bei schlechten Schienenverhältnissen die Geschwindigkeit vor Signalen oder anderen Haltepunkten früher und stärker zu reduzieren. Zudem sollen sie zum sicheren Bremsen vermehrt Sand einsetzen. Auch wurden die routinemässigen Bremskontrollen in den Werkstätten intensiviert, wie es weiter heisst. Da sich die Sofortmassnahmen auf der Strecke zwischen Bern und Schwarzenburg nicht komplett umsetzen lassen, setzt die BLS dort künftig einen anderen Zug-Typ ein.
Ausserdem analysiert die BLS zusammen mit dem Fahrzeughersteller Stadler und der Sust aktuell vertieft die Ursache für das ungewöhnliche Bremsverhalten. Bekannt ist bisher, dass die Probleme dann auftreten, wenn der Zug sehr langsam fährt sowie bei nasser Witterung und Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt. Dann führt ein schlechter Rad-Schienenkontakt zu einer schlechten Bremswirkung mit entsprechend langen Bremswegen.