Tierschutz
Abseits von «Jöööö» und «härzig»: Tierhaltung in Zoos hat sich verbessert

Mehr Platz, modernere Anlagen und ein stärkerer Fokus aufs Tierwohl: Bei der Tierhaltung in Zoos und Wildparks hat sich hierzulande etwas getan. Der Schweizer Tierschutz STS zieht eine positive Bilanz.

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Der Juraparc im Waadtland wird im Zoobericht 2020 für die vorbildliche Haltung von Braunbären gelobt.

Der Juraparc im Waadtland wird im Zoobericht 2020 für die vorbildliche Haltung von Braunbären gelobt.

Keystone

(gav/rwa) Die gute Nachricht zuerst: Die Qualität der Tierhaltung in Zoos hat sich in den letzten Jahren verbessert. Es gibt mehr Platz für die Tiere, besser strukturierte Anlagen und ein steigendes Bewusstsein für die Anliegen des Tierschutzes. «Die Zeiten, in denen Wildtiere, wie Waren ausgestellt, dem staunenden Publikum präsentiert wurden, sollten definitiv vorbei sein», konstatiert der Schweizer Tierschutz (STS) in seiner am Donnerstag publizierten Untersuchung. Unter die Lupe genommen hat er 42 Zoos und Wildparks in der Schweiz.

Positive und negative Beispiele

Lob spricht die Organisation für den Zoo Hasel in Remigen AG aus. Dort finde sich eine der besten Waschbärenanlagen des Landes. Wer Braunbären und Wölfe beobachten wolle, sei im Juraparc in Vallorbe richtig

Aber auch negative Beispiele werden im Bericht festgehalten: «Die Haltung der Kalifornischen Seelöwen im Zoo Basel wirkt wie ein Relikt aus vergangener Zeit. Ähnliches gilt für die Wildschweinanlage im Walliser Zoo Les Marécottes und der Tier- und Erlebnispark Seeteufel im bernischen Studen zeigt Kaimane und Wasserschildkröten auf blankem Beton.»

Der Schweizer Tierschutz STS plädiert nicht für die «Abschaffung der Zoo-Gefangenschaft». Bei der Tierhaltung müsse man sich jedoch vom höchstmöglichen Tierwohlstandard leiten lassen. So sollten sich Gehege an den natürlichen Bedürfnissen der Art orientieren. Der STS fordert, dass Zoos auf die Haltung von Arten verzichten sollen, wenn eine tiergerechte Haltung nicht garantiert werden kann.