Startseite
Nachrichten
Vermischtes (Nachrichten)
Welche Lärmemissionen verursachen die Autoposer? Das wollte die Stadt Zürich herausfinden und hat Messungen in Auftrag gegeben. Die Lärmliga Schweiz übergibt eine Petition an Bundesrätin Sommaruga.
(gav) Die Stadt Zürich hat in den vergangenen Jahren mit einem neuen Phänomen zu kämpfen: den Autoposern. Vor allem nachts fallen sie mit heulenden Motoren und lauter Musik auf, verursachen vermeidbaren - und somit verbotenen - Lärm. Messungen zum Poserlärm, die im Auftrag des Umwelt- und Gesundheitsschutzes Zürich (UGZ) durchgeführt wurden, bringen neue Erkenntnisse, wie einer Mitteilung vom Mittwoch zu entnehmen ist.
Bei den lautesten Poser-Fahrten wurden 99 Dezibel gemessen. Zum Vergleich: Wenn man neben einem Presslufthammer steht, ist die Lärmemission gleich laut. Messungen, die im September 2020 an der Hohlstrasse in Zürich während 11 Tagen durchgeführt wurden, zeigen, dass 34 Prozent der Fahrten zwischen 22 Uhr bis 2 Uhr den Autoposern zugewiesen werden konnten. Im Schnitt verursachen die Fahrten von Posern einen um 24 Dezibel höheren Maximalpegel als normale Fahrten und werden damit viermal lauter wahrgenommen, wie es in der Mitteilung weiter heisst.
De Stadtpolizei Zürich habe in der vergangenen Zeit mit punktuellen Kontrollen reagiert, heisst es weiter in der Mitteilung der Stadt Zürich. Bei beliebten Poser-Treffpunkten würden zudem teilweise auch Wegweisungen ausgesprochen. 2020 kam es im Zusammenhang mit sogenannten Autoposern zu insgesamt 479 Verzeigungen, 2021 wurden bisher bereits 317 Verzeigungen vorgenommen.
Weil die Autoposer nicht nur in Zürich, sondern schweizweit unterwegs sind, hat die Lärmliga Schweiz zum Internationalen Tag gegen Lärm vom Mittwoch reagiert. Am Dienstag hat der Verein zusammen mit Lärmbetroffenen die Petition «Stopp den Lärmposern» mit über 17'000 Unterschriften an Bundesrätin Simonetta Sommaruga überreicht. Sie fordern einen Lärm-Grenzwert für Autos und Motorrädern von 81 Dezibel und den Einsatz von Lärm-Blitzern. Die Lärmliga möchte so viel Lärm wie möglich reduzieren und weist auf das Gesundheitsrisiko von Lärmbetroffenen hin.