Startseite
Nachrichten
Vermischtes (Nachrichten)
Er ist nicht nur höchster Schweizer, sondern hat auch ein grosses Herz für Vögel. Nun liess Nationalratspräsident Andreas Aebi am Bundeshaus offizielle Nistplätze für Alpen- und Mauersegler montieren.
Mehr Leben fürs Bundeshaus. Das wünscht sich Andreas Aebi. Doch der Nationalratspräsident will nicht etwa mehr Besucherinnen oder Lobbyisten ins Schweizer Regierungsgebäude lassen. Der Vogelfreund hat am Montag mitgeholfen, je sechs Nistkästen für Alpen- und Mauersegler am Bundeshaus zu montieren. Die beiden Arten stehen auf der Vorwarnliste der Roten Liste. Sprich: Sie sind potenziell gefährdet, wie Birdlife Schweiz in einer Mitteilung vom Montag schreibt.
Dass sich der Bauer und derzeit formal höchste Schweizer für mehr Vögel im Land einsetzt, ist allerdings nichts Neues. Zu Hause, im 550-Seelen-Weiler Alchenstorf im Unteren Emmental, steht Andreas Aebi dem vor zwei Jahren gegründeten Verein «Vogeldorf Alchenstorf» vor. Der 62-Jährige will damit die Biodiversität in der Landwirtschaft und im Siedlungsraum fördern und sich generell für eine grössere Vogelvielfalt einsetzen. Die Massnahmen des Vereins sollen von der Hochschule für Agrar-, Forst und Lebensmittelwissenschaften (HAFL) in Zollikofen wissenschaftlich ausgewertet werden.
Doch schon vor Jahren ist der Berner SVP-Nationalrat selber aktiv geworden und hat an seinen Ställen und Häusern zahlreiche Nistkästen montiert. Nun können diese seit zwei Jahren über den Verein zusätzlich gesponsert werden. Und davon wird offenbar rege Gebrauch gemacht. Jedenfalls sind in Aebis «Hotels» laut der Homepage des «Vogeldorf Alchenstorf» derzeit alle 22 Patenschaften für ein Schwalbennest ausgebucht. Nur von den fünf Mauersegler-Nistkästenpatenschaften sind noch zwei zu haben.
Wie Birdlife Schweiz in seiner Mitteilung schreibt, kam Andreas Aebi mit der Idee der Nistkästen am Bundeshaus auf den Naturschutzverband zu. Die Verantwortlichen des Bundes hätten das Projekt ebenfalls begrüsst und bei dessen Realisierung mitgeholfen. «So konnte gemeinsam eine Lösung gefunden werden, die sowohl den Ansprüchen der beiden Seglerarten als auch den ästhetischen Ansprüchen und den Vorgaben des Denkmalschutzes genügen», schreibt Birdlife.
Nebst den Parlamentarierinnen und Parlamentariern sowie den Einwohnern der Stadt Bern werde die Hauptstadt nämlich auch von zahlreichen gefiederten Mitbürgern geschätzt. Zum Beispiel von Alpen- und Mauerseglern. Doch litten diese beiden Gebäudebrüter-Arten darunter, dass immer mehr alte Häuser abgebrochen oder saniert werden. Denn sie bauen ihre Nester ausschliesslich an Gebäuden, unter Dächern, in Rollladenkästen oder Lukarnen. Dabei kehren die Segler jedes Jahr im Sommer in ihr altes Nest zurück.
Bekanntlich konnte die Wahl zum Nationalratspräsidenten im vergangenen Winter nicht mit dem traditionellen offiziellen Empfang in der Heimat von Andreas Aebi gefeiert werden. Ein Fest gab es dennoch – allerdings für die Vögel in und um Alchenstorf. Wie nicht anders zu erwarten ist, hat die Gemeinde – welche Aebis Frau präsidiert – ihrem prominenten Bürger an der Gemeindeversammlung im Dezember zur Wahl ein neues Schwalbenhotel überreicht. Ein Fest für die Einwohnerinnen und Einwohner war zumindest da noch immer auch geplant. Auch wenn es coronabedingt damit Sommer oder gar Herbst werden dürfte.