Fussball
Fackelwürfe: Stadtpolizei ermittelt weitere Krawallmacher vom Zürcher Derby

Die Zürcher Stadtpolizei hat zehn weitere Männer ausfindig gemacht, die im vergangenen Oktober nach dem Fussballspiel zwischen GC und dem FCZ beim Platzsturm dabei waren oder Fackeln geworfen haben.

André Bissegger, Alice Guldimann
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Vor dem Derby zeigten sich die Fans noch von ihrer besten Seite.

Vor dem Derby zeigten sich die Fans noch von ihrer besten Seite.

Archivbild: KEYSTONE

Nach dem Spektakel auf dem Fussballplatz folgten die Ausschreitungen: Mehrere dutzend vermummte Anhänger des FC Zürich gelangten Ende Oktober nach dem Abpfiff - das Spiel endete unentschieden - vor den Sektor der GC-Fans und warfen brennende Fackeln in die Menge. Diese revanchierten sich auf die gleiche Weise. Verletzt wurde niemand, es entstand jedoch Sachschaden von mehreren tausend Franken. Die Täter verschwanden daraufhin unerkannt in den Menschenmassen.

Nachdem im Dezember bereits zwei Verdächtige ermittelt wurden, kann die Züricher Stadtpolizei am Donnerstag einen weiteren Erfolg vermelden: So wurden weitere zehn Personen identifiziert und polizeilich befragt, wie es in einer Mitteilung heisst. Die Männer sind zwischen 18 und 29 Jahre alt und kommen aus der Schweiz, Chile, Portugal und Nordmazedonien.

Ausschreitungen haben Konsequenzen

Sie müssen sich unter anderem wegen versuchter schwerer Körperverletzung und Hausfriedensbruch verantworten. Zudem haben sie gegen das Sprengstoffgesetz und das Vermummungsverbot verstossen. Bei allen Beteiligten seien zudem Stadionverbote beantragt worden, wie es in der Mitteilung weiter heisst. Die polizeilichen Ermittlungen seien nach wie vor am laufen.

Die Ausschreitungen nach dem Zürcher Derby hatten auch auf politischer Ebene Auswirkungen: Die Konferenz der kantonalen Justiz- und Polizeidirektoren (KKJPD) forderte einstimmig die Einführung einer ID-Pflicht für Fussballspiele der Super League. Vor dem definitiven Entscheid wird aber zuerst ein Konzept ausgearbeitet.